Mehr Arbeitslose, aber auch mehr offene Stellen
13,1 Prozent Arbeitslosigkeit im Burgenland
EISENSTADT (uch). Der bisherige Trend am Arbeitsmarkt setzte sich auch im Jänner 2016 fort. 14.190 Arbeitslose bedeuten eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Prozent. Insbesondere bei den Älteren hält der negative Trend mit einer Zunahme von 6,7 Prozent an.
Dritthöchster Wert aller Bundesländer
Mit einer Arbeitslosenquote von 13,1 Prozent liegt das Burgenland klar über den Bundesschnitt (10,9 Prozent) und weist nach Wien und Kärnten den dritthöchsten Wert aller Bundesländer auf.
Gestiegen ist gleichzeitig auch die Zahl der unselbständig Beschäftigten. Sie liegt Ende Jänner 2016 bei rund 94.000, was eine Zunahme um ein Prozent gegenüber den Vorjahr bedeutet.
Arbeitskräftenachfrage steigt
AMS-Chefin Helene Sengstbratl weist auch auf die seit einigen Monaten beobachtbare Zunahme bei den offenen Stellen hin: „Ein Plus von 47 Prozent ist ein deutliches Zeichen für eine gesteigerte Arbeitskräftenachfrage und eine erfreulichere Konjunktur“, so Sengstbratl.
AK-Präsident fordert Bonus-Malus-System
Arbeiterkammer-Präsident Alfred Schreiner zeigt sich besonders über den Anstieg der Arbeitslosigleit bei den Älteren besorgt. „Jeder dritte Arbeitslose im Burgenland ist älter als 50 Jahre. Und das obwohl Millionen an Firmenförderung in die Beschäftigung älterer Menschen geflossen sind“, sagt Schreiner. Der AK-Präsident sieht das Problem darin, „dass Firmen kurzfristig ältere Menschen aufnehmen und sie wieder nach Hause schicken, sobald die Förderungen auslaufen. Wir drängen hier nach wie vor auf eine schneller Umsetzung des Bonus-Malus-Systems“, so Schreiner.
ÖVP: „Rot-Blau lässt die Arbeitslosen im Stich“
ÖVP-Klubobmann Christian Sagartz wirft SPÖ und FPÖ vor, „die Arbeitslosen im Stich zu lassen“ und fordert die Landesregierung auf, den vereinbarten territorialen Beschäftigungspakt endlich umzusetzen. Dieser sieht unter anderem vor, arbeitsmarktpolitische Maßnahmen mit der Wirtschafts-, der Struktur- und der Regionalpolitik abzustimmen. „Obwohl regionale Vernetzung absolut notwendig ist, ist die Maßnahme leider in der Schublade verschwunden“, meint Sagartz.
LR Darabos: Lehrlinge in Landesbetrieben und Aktion 50plus
Der zuständige Landesrat Norbert Darabos verweist auf zwei Schwerpunkte der Landespolitik. So habe man von den 2.500 Lehrlingen, die im Burgenland ausgebildet werden, fast die Hälfte im Landesbetrieb. Weiters wurde mit den Gemeinden das Programm 50plus entwickelt. „Dabei geht es darum, dass Menschen, die schon länger arbeitslos sind, auch in Gemeinden Beschäftigung finden. Dies wird vom Land gefördert“, so Darabos.
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