Einigung im Ärztegehaltsstreit
Nach einem Verhandlungsmarathon einigten sich heute Josef Pühringer und die Ärztekammer Oberösterreich unter der Leitung von Präsident Peter Niedermoser auf einen Kompromiss im Konflikt um die Ärztegehälter.
Der Kompromiss soll ab 1. Juli gelten und bedarf noch der Zustimmung des Landtags sowie der Kurie der Ärztekammer.
Eckpunkte der Einigung ist eine Erhöhung der Grundgehälter für neu eintretende Ärzte, die freiwillig in das neue System optieren. Die Bandbreite liegt hier zwischen 15 (Turnusärzte) und 20 Prozent (Fachärzte). Die Ambulanzgebühr für neu eintretende Ärzte entfällt. Die bereits im System befindlichen Ärzte erhalten ein Optionsrecht in das neue Gehaltssystem, oder sie erhalten die Ambulanzgebühren wie bisher, jedoch auf Stand 2014 eingefroren.
Einzelabrechnung bei Überstunden
Die Überstundenregelung gilt bereits ab der 41. Stunde. Überstunden werden einzeln nach gesetzlichen Vorschriften ausbezahlt. Der so genannte Hausrücklass wird um sechs Prozent erhöht. Dennoch gebe es Pühringer und Niedermoser zufolge die Möglichkeit, Sonderverträge abzuschließen. Neu ist eine Erschwerniszulage für Ärzte, die mindestens zwei Nachtdienste pro Monat verrichten.
Durch diese Änderungen wandern Pühringer zufolge 40 bis 45 Millionen Euro bei den Gehältern "in Richtung Mittelbau und jüngere Ärzte". Pühringer ist froh, "dass die Verunsicherung unter den Patienten jetzt vorbei ist. Es ist uns ein konsensuales Ergebnis geglückt". Niedermoser: "Die Verhandlungen sind dorthin gegangen, wo es bereits weh tut. Unser Ziel war, dass die Ärzte gerne wieder in Oberösterreich arbeiten und das haben wir erreicht. Mit diesem Kompromiss kann der Gesundheitsstandort Oberösterreich weiterleben."
SPÖ-Landesvorsitzender Reinhold Entholzer und Gesundheitssprecherin Julia Röper-Kelmayr via Aussendung zur Ärzte-Einigung: „Es ist erfreulich, dass die Gespräche auf Augenhöhe zu Ende geführt wurden und unsere Gesundheitsversorgung gesichert ist."
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