Durchgehende Herkunftskennzeichnung bei Schweinefleisch
Auf Grund einer EU-rechtlichen Vorgabe muss beim Verkauf von verpacktem Schweinefleisch die Herkunft nun klar deklariert werden. Konkret sind anzugeben das Land, in dem das Tier aufgezogen beziehungsweise gemästet und das Land, in dem das Tier geschlachtet wurde.
Für den Fall, dass Geburt, Mast und Schlachtung nachweislich in ein und demselben Land erfolgten, kann dies mit einer einzigen Angabe wie zum Beispiel „Ursprung Österreich“ oder „Herkunft Österreich“ zusammengefasst werden.
Bisher gab es eine solche Herkunftsgarantie nur bei Fleisch mit dem AMA-Gütesiegel. Insbesondere im Großhandel wie in den C+C-Märkten oder im Vertrieb der großen Gastro-Belieferer war bisher sehr viel „No-name-Ware“ unterwegs, bei der die Herkunft des Fleisches nicht nachvollziehbar war.
Mariniertes Fleisch ist von der Kennzeichnungspflicht ausgenommen
Bei Frischfleisch kann man die geforderten Informationen wie „aufgezogen in“ und „geschlachtet in“ auf den Packungen und Etiketten vorfinden. Auf mariniertem Frischfleisch oder gepökeltem Fleisch wie beispielsweise Surbraten ist aber die Herkunftskennzeichnung nicht sichtbar. Diese Kennzeichnung ist auf Brüsseler Ebene noch in Diskussion. „Die Forderung der Landwirtschaft bleibt aber weiter bestehen, dass auch be- und verarbeitetes Fleisch und Fleischwaren zu kennzeichnen sind“, fordert Reisecker. Widerstand dazu gibt es vor allem von Seiten der Fleischindustrie.
Auch Gastronomie soll auf heimische Fleischqualität setzen
„Mit der neuen Regelung der Herkunftskennzeichnung hat nun auch der Wirt oder Großküchenchef, die Möglichkeit, gezielt nach Schweinefleisch österreichischer Herkunft zu greifen. Nachdem unser Schweinefleisch nicht nur qualitativ top sondern auch preislich konkurrenzfähig zu Fleisch nicht österreichischer Herkunft ist, gibt es eigentlich für die Käufer in den Großmärkten kein Argument mehr, nicht zum österreichischen Produkt zu greifen“, ist Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich überzeugt.
Auf etwa der Hälfte der Fleischpackungen im Gastro-Großhandel findet man den Hinweis auf die ausländische Herkunft des Fleisches. Geschäftsführer des Verbandes landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten OÖ (VLV), Hans Schlederer betont, dass sich die Landwirtschaft wünsche, dass die Gastronomie künftig verstärkt zum inländischen Produkt greift.
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