Krankenhaus St. Vinzenz Zams: Erneuerung des Stromnetzes erfordert zweitägigen Sonderbetrieb

Das Krankenhaus St. Vinzenz Zams modernisiert seine Energieversorgung. Aus diesem Grund bleiben am 26. und 27. April die Ambulanzen geschlossen. | Foto: Josef Saurwein
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  • Das Krankenhaus St. Vinzenz Zams modernisiert seine Energieversorgung. Aus diesem Grund bleiben am 26. und 27. April die Ambulanzen geschlossen.
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ZAMS. Die Entwicklung macht auch vor der Anlagentechnik eines Krankenhauses nicht halt: Zwei Elektro-Hauptverteiler und ein Notstrom-Aggregat werden demnächst in Zams im Sinne der maximalen Patientensicherheit ausgetauscht. Darüber hinaus verdoppelt man sogar die Grundlagen der Energieversorgung, so dass in Zukunft nicht nur zwei Elektro-Hauptverteiler, sondern auch zwei Notstrom-Aggregate zur Verfügung stehen. Das Krankenhaus St. Vinzenz erhält damit eine Ausstattung, die Geschäftsführer Dipl. KH Bw. Bernhard Guggenbichler als „weit mehr als mustergültig und führend in der Spitals-Infrastruktur“ bezeichnet.“ Die Umrüstung stellt an und für sich einen regulären technischen Vorgang dar. Die Tatsache, dass im Hintergrund der Spitalsbetrieb aufrecht bleiben muss, macht den Prozess für alle Beteiligten jedoch außergewöhnlich. In Haus 1 und Haus 2 des Krankenhauses St. Vinzenz gilt es die Stromleitungen des bisherigen Elektro-Hauptverteilers an die beiden neuen Elektro-Hauptverteiler umzustecken. Ein Vorgang, der im Regelfall innerhalb von 15 Minuten abgeschlossen sein dürfte. Geplant ist diese Trennung vom Netz am Dienstag, 26. und Mittwoch, 27. April, jeweils in der Zeit von 12.00 bis 12.15 Uhr.

Ambulanzen bleiben zwei Tage geschlossen

Dieser einmalige Akt des Umrüstens erfordert eine ganze Reihe von begleitenden Systemproben und Tests. An beiden Tagen kommt es deshalb immer wieder bis zu 30 Sekunden lang zu Stromabschaltungen. Sensible medizinische Einrichtungen und Apparaturen, etwa in der Radiologie, müssen deshalb komplett „runtergefahren“ werden, um sie vor Schaden zu bewahren. „Die Umstände machen es notwendig, am 26. und 27. April die Ambulanzen in Zams geschlossen zu halten. An beiden Tagen ist es uns in diesem Zeitraum nicht möglich, externe Notfälle aufzunehmen. Die Leitstelle Tirol schickt sämtliche Rettungsfahrzeuge und Hubschrauber zu umliegenden öffentlichen Krankenhäusern. Auch die Ärzteschaft in den Bezirken wird im Vorfeld angehalten, keine Patienten-Zuweisungen nach Zams vorzunehmen“, erörtert Geschäftsführer Guggenbichler.

Interne medizinische Akutversorgung voll aufrecht

Die interne medizinische Akutversorgung ist gleichzeitig zu 100% gewährleistet, wie der Ärztliche Leiter Primar Univ.-Prof. Dr. Ewald Wöll erklärt. „Wir haben sämtliche Vorkehrungen getroffen, um für diese Tage die uneingeschränkte medizinische Notfallversorgung bereits aufgenommener Patienten sicherzustellen. Ein eigenes Projektteam arbeitet seit Monaten daran, diesen Prozess möglichst reibungslos zu gestalten. So stellen wir ein fixes OP-Team auf Abruf bereit sowie ein eigenes Reha-Team rein für interne Notfälle“, erklärt Wöll. Ein mobiles Röntgengerät, ein OP-Saal und zwei Kreissäle stehen ununterbrochen zur Verfügung. Generell stocken die Verantwortlichen den Mitarbeiterstab deutlich auf. „Wir werden auch im Pflegebereich mit einem Maximum an personellen Ressourcen vor Ort auf diese Situation reagieren“, betont Pflegedirektor Siegmar Tangl, MSc. Sämtliche technischen Geräte, die auf Batterie- und Akkubetrieb laufen, werden im Vorfeld voll aufgeladen. Das Krankenhaus St. Vinzenz verstärkt seine Belegschaft zudem zwei Tage lang durch einen kompletten Krisenstab. Alle Stationen erhalten Funkgeräte. „Bei all diesen Maßnahmen handelt es sich in erster Linie um Vorkehrungen im Sinne der Patientensicherheit. Wir betonen aber, dass keinerlei ernsthafte Versorgungslücken zu erwarten sind. Unsere Patientinnen und Patienten erwartet die gewohnte Betreuungsqualität, wenngleich es da und dort zu leichten Abweichungen vom regulären Spitalsalltag kommen kann“, kündigen Wöll und Guggenbichler an.

Termin bewusst gesetzt

Das Krankenhaus St. Vinzenz hat den Termin für die Erneuerung seiner Stromversorgung übrigens bewusst gewählt. Die meisten Winterskigebiete haben zu diesem Zeitpunkt ihre Anlagen bereits geschlossen. Viele Sommeraktivitäten, angefangen vom Mountainbike- bis zum Motorradfahren, finden noch nicht in vollem Umfang statt. Und: Die Tage sind bereits wesentlich länger, die Dämmerung setzt erst später ein. Der kurzfristige Ausfall künstlicher Lichtquellen fällt somit nicht ganz so schwer ins Gewicht.

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