Blutige Ostern

Pater Thomas im Jemen gekreuzigt? Anscheinend besteht noch Hoffnung... | Foto: Kirche in Not

Jihadisten kreuzigen katholischen Priester - Taliban ermorden über 70 pakistanische Christen

Den Medien des so genannten „christlichen Abendlandes“ sind Meldungen über Finanzen und Tier-Misshandlungen, über Konferenzen in Brüssel, New York und anderswo immer wichtig genug, dass sie Raum und Zeit in der Berichterstattung bekommen. Diskussionen über das Entfernen von Kreuzen in Schulen und Gerichtssälen sind ausführliche Nachrichten wert und machen ordentlich Stimmung im Land.
Und die "Österreich-zuerst-Parole" ist immer öfter dabei, langsam salonfähig auch im gut bürgerlichen Lager. "Mir sein Mir" und Hauptsache uns geht´s gut...

Der andauernden und grauenhaften Christenverfolgung - besonders in den Ländern des Islams – und in sehr grausamer Form durch die Jihadisten-Kommandos im nahen und mittleren Osten - wird dann "kreuz&quer" gegen Mitternacht im ORF und in den Printmedien drei oder vier Zeilen im Abschnitt „aus aller Welt“ eingeräumt.
Vor über drei Wochen hatten bewaffnete Jihadisten Pater Thomas Uzhunnalil (56) im Zuge eines Blutbades, das sie in einem von Mutter-Teresa-Schwestern betriebenen Seniorenheim in Aden anrichteten, als Geisel genommen. Der indische Salesianer Don Boscos hatte in der Kapelle gebetet, als die Islamisten das Gebäude stürmten. Bei dem blutigen Anschlag auf das Heim waren am 4. März 16 Menschen gezielt getötet worden, darunter 4 Nonnen und christliches und muslimisches Pflegepersonal, das einheimische Jemeniten dort betreute.
Die Terroristen hätten, so hieß es am Ostersonntag, ihre Drohungen in die Tat umgesetzt und den katholischen Priester Pater Thomas Uzhunnalil am Karfreitag gekreuzigt. Kardinal Schönborn hat das in seiner Osternachts-Ansprache im Wiener Stephansdom angesprochen.
Seit Wochen war das Schicksal des katholischen Geistlichen in den Social Medias bekannt… den öffentlichen Rundfunkanstalten war es nebensächlich.
Die Nachricht vom Tod wurde vom Vatikan am Ostermontag als unbestätigt qualifiziert. Das Leiden des entführten Priesters ist aber gewiss und beispielhaft für die Qualen über 100 Millionen verfolgter Christen auf der Welt.
In diesen Wochen wurde in katholischen Kreisen aufmerksam die Informationen und Nicht- Nachrichten über Pater Thomas verfolgt und inständig für ihn gebetet.
Als katholischer Priester im gleichen Alter von Pater Thomas frage ich:
Wo sind unsere Diplomaten, Politiker und Journalisten in dieser Angelegenheit?
Beim Zäune-Bauen und Durchrechnen der Integrations-Kosten, bei Konferenzen und Propaganda-Talk-Shows, beim Lesen der Umfrage-Werte und Erhöhen der Zuschauer-Quote...
Wo waren sie - -- ?
Beim Beschwören der "Werte" des christlichen Abendlandes?
WO SIND SIE IM KAMPF UM DAS LEBEN DIESES MANNES UND IM BEMÜHEN UM DIE VIELEN, DIE TERROR UND HASS AUSGELIEFERT SIND UND ZUM OPFER FALLEN?
WO SIND SIE IN DER KLAGE UM DIE CHRISTEN, DIE MEUCHLINGS GEMORDET WURDEN UND IM BEMÜHEN UM DIE MILLIONEN UNTERDRÜCKTEN MOSLEMISCHEN MITMENSCHEN?
BITTE SAGEN SIE MIR: WO SIND SIE?
Der Anschlag der Taliban auf die Christen in Pakistan an diesem Ostersonntag, bei dem über 70 Menschen umgebracht und mehr als 300 verletzt wurden, ist ja nur einer von unzähligen.
Das Blut der Menschen, gerade auch das Blut vieler Christen klagt uns an und muss unserer Menschlichkeit, unserer Bereitschaft zu Hilfe, Offenheit und Verhandlung unermüdliche Kraft und eindeutig Richtung geben.
Wo ist die Politik in diesen Tagen, wo der Humanismus, wo eine europäisch einige und ernste Krisen-Diplomatie, ein unermüdlicher Kampf um das Leben, der das Mühen und Kämpfen dieser Opfer sinnloser Gewalt wertschätzt - wo?
In der Stilllegung der Balkanroute,
im Zusammenkratzen der Türkei-Milliarden,
in der Egomanie der geschlossenen Grenzen?
Es ist Furcht erregend und diabolisch!
Wann wachen wir auf?
Wann ist mit Politik, statt "Unterhaltung" und Propaganda, zu rechnen?
Ich bin zutiefst entsetzt und enttäuscht von der Verschlafenheit, Kurz-Sichtigkeit und Engführung der Politik des christlichen Abendlandes und klage im Namen der zahllosen, namenlosen und im Namen der gemordeten und bekannten Menschen, besonders auch der Christen an!
Und ich bitte um das Gebet für Opfer und Täter
und um das Mit-Beten für unsere Politiker.
Die Feier der Osterwoche in Gottesdienst und Gebet-
der Zweifel und die Wandlung der Emmaus-Jünger
gehören den verfolgten Christen und den überforderten Politikern
dieser Tage!
Bitte - beten Sie mit!
Morgen wird man uns alle fragen:
WO WART IHR IN DIESEN ZEITEN DER VERFOLGUNG und
WO SEID IHR - AN WESSEN SEITE - IN DER BEDROHUNG,
IN DER WACHSENDEN RADIKALISIERUNG IN RELIGION UND POLITIK...
WO STEHT IHR JETZT und WAS TUT IHR?

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