Auf einem guten Weg zur "Smart City"
Energieversorgung, Verkehr und Informationssysteme in Linz werden zunehmend intelligenter.
LINZ (jog). Kostenlos in der Fußgängerzone online gehen – immer mehr Städte bieten diesen Service an. Auch Linz hat mittlerweile 120 WLAN-Hotspots an öffentlichen Plätzen in der ganzen Stadt errichtet. „Ziel ist es, eine Grundversorgung zu schaffen. Jeder soll die Möglichkeit haben, das World Wide Web kostenlos für sich zu nutzen“, sagt Vizebürgermeister Christian Forsterleitner.
Erst kürzlich wurden an drei Linzer Badeseen sowie im AKh neue Hotspots installiert. Flächendeckendes, freies Internet für alle Stadtbewohner ist allerdings nicht angedacht. „Wir möchten auf keinen Fall in einen Wettbewerb mit privaten Anbietern gehen“, sagt Forsterleitner. Es soll eher dazu dienen, sich an öffentlichen Plätzen mit der Stadt zu vernetzen und via Smartphone zu orientieren. Speziell Touristen freuen sich über das kostenlose Service. „Der nächste Schritt wird sein, die Versorgung in den Linzer Schulen zu gewährleisten“, so Forsterleitner. Die Hotspots sind allerdings nur ein Teil der Zukunftsvision einer stärker vernetzten und intelligenten Stadt.
Internet der Dinge
In Zukunft werden nicht nur Menschen zunehmend über das Internet verbunden sein, auch die Dinge, die uns im Alltag begegnen – seien es Geräte in unserem Zuhause oder intelligente Technologien im Bereich Verkehr oder Energie. Schon jetzt kommunizieren viele Geräte in unserer Umgebung miteinander und nutzen eine Vielzahl an Daten, die zur Steuerung komplexer Prozesse verwendet werden. Linz wird immer „smarter” und soll so das Leben der Bewohner dauerhaft verbessern. Carsharing statt Privatbesitz, öffentlicher Verkehr, in den man sich mittels Smartphone eincheckt oder intelligente Stromzähler für eine nachhaltige Energienutzung in den Haushalten sind Beispiele eines Smart-City-Konzeptes. Von der Linz AG wird seit einigen Jahren kostenlos ein Energie-Informations-System (E.I.S.) angeboten, dass deutliche Einsparungen im Verbrauch bringen soll.
„In ausgestatteten Gebäuden werden die dafür benötigten Smart Meter von der Linz AG installiert. Auf diese Weise kann sich jede Bewohner zu jeder Zeit am eigenen PC einen Überblick über die Jahres-, Monats-, Tages- und Viertelstunden-Werte des individuellen Wärme- und Stromverbrauchs verschaffen“, sagt Norbert Breitschopf von der Linz AG. Pilotprojekte gibt es auch in Stiegenhäusern: Dort sind elektronische Anzeigetafeln angebracht, die Bewohner über aktuelle Neuigkeiten von ihrer Wohnungsgesellschaft oder der Stadt Linz informieren. Auch Fahrplanauskünfte für die öffentlichen Verkehrsmittel sind auf diesen „Blackboards“ zu sehen. Nicht zuletzt ist auch die Forcierung von Elektrofahrzeugen ein erklärtes Ziel der Linzer Stadtpolitik. „Ansätze zur Smart City gibt es viele. Städte wie Linz intelligenter zu machen ist allerdings aufwendig und teuer“, sagt Breitschopf. Allein für die Ausstattung der insgesamt 56 Linzer Straßenbahnen mit kostenlosem WLAN im Oktober des vergangenen Jahres mussten 103.000 Euro in die Hand genommen werden.
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