Schulreife: Wie Eltern sie erkennen & fördern

Ein Vorschuljahr ist keine verlorene Zeit – es bereitet ausreichend vor und kann das Polytechnikum ersetzen. | Foto: contrastwerkstatt/Fotolia
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  • Ein Vorschuljahr ist keine verlorene Zeit – es bereitet ausreichend vor und kann das Polytechnikum ersetzen.
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BEZIRK (gasc). Jedes Kind hat sein eigenes Tempo. So sind manche schon mit sechs Jahren fit für die Schule, während andere vielleicht noch ein Jahr brauchen, bis sie schulreif sind. Ingrid Oberwagner leitet die Volksschule II in Ried und weiß: "Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn bei der Schulreifetestung in der Schule herauskommt, dass ein Kind noch nicht so weit ist. Die Vorschulgruppe oder -klasse ist auf keinen Fall ein verlorenes Jahr, sondern erleichtert später den Schulalltag enorm." Es sei besser, noch ein Jahr zu warten, bevor der Nachwuchs von Anfang an hinterher hinkt.
Schlimm seien nämlich die Folgen, die entstehen, wenn die Einschulung zu früh passiert. "Das Kind verliert dann die Freude am Lernen", so Oberwagner. Die Kleinen wären dann manchmal müde oder weinerlich und würden Stresssymptome wie Kopf- und Bauchweh zeigen. "Oft wollen sie auch nicht mehr mit Gleichaltrigen spielen und werden immer anhänglicher."

Was die Reife ausmacht

Die Volksschulleiterin betont: "Die Schulfähigkeit misst sich nicht alleine an den geistigen Fähigkeiten des Kindes, sie ist ein Zusammenspiel von mehreren Fertigkeiten." Ein Bestandteil dieser Fertigkeiten ist die körperliche Reife: "Schulanfänger sollten in der Lage sein, die Schultasche zu tragen, ein paar Sekunden auf einem Bein stehen und rückwärts gehen können." Ein weiteres Zeichen sei es, wenn beim Stiegen steigen schon beide Beine abwechselnd benutzt werden.
Wichtig sei auch die Feinmotorik, dazu gehöre etwa, einen Stift zu halten oder Klebstoff und Schere zu benutzen. "Auf jeden Fall sollte sich das Kind komplett allein an- und ausziehen können", sagt Oberwagner. Auch Konzentration spielt eine Rolle, ein Erstklässler sollte bereit sein, seine ganze Aufmerksamkeit auf eine Tätigkeit zu richten und Angefangenes zu Ende zu bringen.
Nicht zu vergessen sind laut der Schulleiterin die sozialen Kompetenzen: "Das heißt, das Kind kann auch warten und muss nicht immer Erster sein. Es hält kleinere Enttäuschungen aus und kann eigene Wünsche zurückstellen." Doch natürlich gehören auch gewisse Lernfähigkeiten zur Schulreife. Deshalb sollte ein Kind kurz vor der Volksschule schon kurze Reime oder Sätze wiedergeben können und die Punktmengen auf einem Würfel ohne Zählen erkennen. "Schlussendlich ist es das Um und Auf, dass Interesse und Spaß am Lernen da sind", sagt die Pädagogin.

Wichtig ist Bewegung
Der Sommer ist die ideale Gelegenheit, um den Nachwuchs noch ein wenig auf die Schule vorzubereiten. Die Volksschulleiterin erklärt: "Ganz wichtig für die Grobmotorik ist viel Bewegung im Freien, egal ob in der freien Natur oder auf Spielplätzen." Außerdem könne man Geschichten vorlesen oder Lieder singen und anschließend ein wenig mit dem Kind darüber sprechen sowie langsam für Annäherung an Schere und Stift sorgen. "Kleine Aufgaben im Haushalt, etwa den Tisch abzuräumen oder auch das gemeinsame Einkaufengehen, helfen, sich an regelmäßige Aufgaben zu gewöhnen", rät Ingrid Oberwagner.

Ein Vorschuljahr ist keine verlorene Zeit – es bereitet ausreichend vor und kann das Polytechnikum ersetzen. | Foto: contrastwerkstatt/Fotolia
"Wenn die Kindergärtnerin rät, noch mit dem Schulstart zu warten, sollte man auf sie hören", weiß Ingrid Oberwagner. | Foto: privat
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