3,8 Millionen Euro erkämpft

AK Oberösterreich Präsident Johann Kalliauer (l.) und AK-Bezirksstellenleiter Stefan Wimmer.
  • AK Oberösterreich Präsident Johann Kalliauer (l.) und AK-Bezirksstellenleiter Stefan Wimmer.
  • hochgeladen von Andreas Huber

BEZIRK (ah). 7525 Personen haben im vergangenen Jahr Rat und Hilfe bei der Arbeiterkammer in Braunau gesucht. Den Schwerpunkt bildeten arbeits- und sozialrechtliche Beratungen. "Vor allem die telefonische Rechtsberatung hat sich bestens bewährt", erklärt AK-Bezirksstellenleiter Stefan Wimmer. Dem Großteil der Anrufer konnte sofort geholfen werden. Mittels der Service-Hotline 050/6906-1 können schnell alle Fragen der Arbeitnehmer beantwortet werden.

Einsatz hat sich gelohnt
Durch außergerichtliche Interventionen wurden im Vorjahr 236.000 Euro an vorentahltenem Entgelt eingebracht. Über Klagen beim Arbeits- und Sozialgericht waren es 490.000 Euro. Zusätzlich wurden 2014 für Arbeitnehmer aus dem Bezirk, die von ener Insolvenz betroffen waren, 690.000 Euro durchgesetzt. In Sozialrechtsangelegenheiten erstritt die AK Braunau 2.415.000 Euro. Damit hat die AK Braunau für ihre Mitglieder Zahlungen von insgesamt 3.831.000 Euro erreicht. "Es häufen sich leider die Fälle von dauerhafter Unterentlohnung, falscher Einstufung oder unbezahlter Arbeit", weiß Wimmer. Kurze Verfallfristen kosten die Arbeitnehmer viel Geld. Wimmer berichtet von einer Frau, die um rund 22.000 Euro zu wenig Gehalt und Sonderzahlungen erhalten hatte. Tatsächlich nachfordern konnte die AK nur die offenen Ansprüche für die letzten sechs Monate – so lange ist die Verfallsfrist im Kollektivvertrag für Angestellte des Metallgewerbes. Die Frau bekam daher nur 7600 Euro nachgezahlt, 14.500 Euro waren verloren. "Kurze Verfallsfristen von unter drei Jahren müssen abgeschafft werden", unterstreicht Wimmer die Forderung der AK. Präsident Johann Kalliauer wiederholte bei seinem Besuch in Braunau zudem die Forderung, dass Arbeitnehmer vom Ergebnis einer Betriebsprüfung informiert werden müssen, wenn die Kontrolle zeigt, dass sie zu wenig Lohn oder Gehalt bekommen haben.

Arbeitnehmer haben Angst
Laut dem AK-Präsidenten sind viele Arbeitnehmer bereit, sich Rechtsverstöße gefallen zu lassen. Viele würden ängstlicher und zögerlicher agieren, wenn es darum gehe, ihre Rechte durchzusetzen. Viele würden aus Angst um den Arbeitsplatz auf die rechtliche Unterstütung durch die AK verzichten. "Viele kommen erst zum Ende ihres Arbeitsverhältnisses. Das ist schon auffallend", so Kalliauer. Vier von zehn Beschäftigten seien im vergangenen halben Jahr krank zur Arbeit geganen. Laut Arbeitsklima-Index kommen insgesamt zwei Drittel der Arbeitnehmer finanziell gerade oder gar nicht zurecht. Wenn dann die Arbeitgeber auch noch monatelang den Lohn oder das Gehalt schuldig bleiben, ist es für viele nur mehr eine Frage der Zeit, bis sie Miete, Strom, Heizung und sonstige Fixkosten nicht mehr bezahlen können.

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