Nach Ende der Wochenendschicht:

B&R übernimmt 105 Mitarbeiter in Regulärbetrieb

Die für ein Jahr befristete Samstag/Sonntag-Schicht erwies sich für B&R als Erfolgsmodell: Die Lieferzeiten konnten drastisch verkürzt werden und mehr als ein Drittel der Beschäftigten wechselt nun in den regulären Schichtbetrieb.

EGGELSBERG (ebba). Im März 2023 führte Automatisierungsspezialist B&R in Eggelsberg eine temporäre 20-Stunden-Wochenendschicht in Produktion und Logistik ein. Damit sollten Auftragsrückstände infolge von Lieferengpässen rasch abgearbeitet werden. Vergangenen Sonntag endete die letzte Wochenendschicht planmäßig nach einem Jahr Laufzeit.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die rund 300 Beschäftigten haben sich schneller eingearbeitet als erhofft und die ursprünglichen Produktionsziele der Samstag-Sonntag-Schicht wurden mit dem Team in den ersten Wochen bereits erreicht. Ein Effekt, der auch für die Kunden unmittelbar spürbar war, da die Lieferzeiten sofort drastisch verkürzt werden konnten, erklärt B&R-Geschäftsführer Jörg Theis.

Ursprünglich 700 Bewerber

Die Bedingungen des Beschäftigungsmodells stießen auf großes Interesse. 20 Stunden Arbeit am Wochenende, dafür Freizeit von Montag bis Freitag und das Gehalt einer Vollzeitstelle. "Das Modell, das wir gemeinsam mit unserem Betriebsrat und den Gewerkschaften entwickelt haben, hat sich in jeder Hinsicht bewährt", erklärt CEO Jörg Theis.

„Nachdem die Zulieferengpässe behoben waren, konnten wir durch die zusätzliche Auslastung unserer erweiterten Werkskapazitäten den Auftragsrückstau rasch abarbeiten und flexibler auf Marktbedürfnisse reagieren. Darüber hinaus haben wir gesehen, dass das innovative neue Beschäftigungsmodell einen anderen Personenkreis anspricht, was die Suche nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern deutlich erleichtert hat. Es freut uns sehr, dass nach dem Auslaufen des Modells mehr als ein Drittel der Beschäftigten Teil des B&R-Teams bleibt und in den regulären Schichtbetrieb wechselt." Somit bleiben 105 der 300 zusätzlichen Mitarbeiter, auch nach Ende der Wochenendschicht, dem Betrieb erhalten.

Das Sondermodell zog viele Quereinsteiger, insbesondere Personen mit Betreuungspflichten oder Studenten und Senioren an, die sich etwas dazu verdienen wollten, erzählt Angelika Voit, Head of Human Resources. „Was uns besonders begeistert hat, war die hohe Motivation der Leute, sich einzubringen. Es gab auch nur sehr wenige Krankenstände“, betont Theis.

Senada Viduljevic aus Mauerkirchen war bereits vor Antritt der Wochenendschicht Produktionsmitarbeiterin bei B&R: „Ich war dann in Karenz und nutzte die Gelegenheit, frühzeitig zurückzukehren. Durch die Wochenendschicht war das problemlos mit dem Familienleben zu vereinbaren. Jetzt, nach Ende der Wochenendschicht, bleibe ich weiterhin in Eltern-Teilzeit in der Firma.“

Im Herbst startet B&R Ausbildung von Lehrlingen

„Angesichts der rasant steigenden Nachfrage nach qualifizierten Arbeitsplätzen im Technologiesektor setzen wir alles daran, neue technikinteressierte Talente zu gewinnen und gleichzeitig durch unsere Aus- und Weiterbildungsangebote die entscheidenden Kompetenzen zu fördern und zu entwickeln“, erklärt Theis.

Im Jahr 2022 eröffnete ABB einen globalen Innovations- und Bildungscampus in der B&R-Zentrale in Eggelsberg, der Schulungskapazitäten für bis zu 4.000 Personen pro Jahr bietet. Im Rahmen seiner Education Network kooperiert B&R mit Universitäten und Fachhochschulen in aller Welt.

Und ab Herbst dieses Jahres startet das Unternehmen ein neues Ausbildungsprogramm mit Lehrstellen in den Bereichen Anwendungsentwicklung und Programmierung, Betriebslogistik und IT-Systemtechnik. Die Liste an Lehrberufen soll in den kommenden Jahren Schritt für Schritt erweitert werden.

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