Dialog der Generationen im Zeichen der Entwicklungszusammenarbeit
LR Schwarz: Entwicklungshilfe hat auch in Niederösterreich lange Tradition
Auftakt zur vierten Ausgabe der Veranstaltungsreihe „EU & WIR – Dialog der Generationen“ in Mistelbach: Schülerinnen und Schüler dreier höherer Schulen aus dem Weinviertel haben am Montag gemeinsam mit Vertretern der älteren Generation die Ergebnisse der vorangegangenen Workshops präsentiert. Mit dem Schwerpunkt „Entwicklungszusammenarbeit – lokal – regional – international“ wurde auch heuer das Motto des Europäischen Jahres aufgegriffen.
Landesrätin Barbara Schwarz, die Initiatorin und Schirmherrin der preisgekrönten Veranstaltungsreihe, hob in ihrer Eingangsrede die Bedeutung der Entwicklungszusammenarbeit in der zusammenwachsenden Welt hervor. Dabei gehe es nicht nur um Minderung von Armut, sondern auch um Sicherheit für die Menschen und um die Förderung des friedvollen Zusammenlebens. Und die Entwicklungshilfe könne auch in Österreich auf eine lange Tradition zurück blicken, denke man etwa an die dringend benötigte und auch erhaltene Hilfe in den Nachkriegsjahren.
Etwa 150 geladene Gäste verfolgten daraufhin gespannt die Präsentationen der Schülerinnen und Schüler, die im Vorfeld in Gemeinschaftsarbeit mit aktiven Seniorinnen und Senioren aus dem Weinviertel entstanden waren. Die vierten Klassen der HLW Mistelbach beeindruckten gleich dreifach: auf deutsch, spanisch und tschechisch informierten sie über die Entwicklungszusammenarbeit in der Region und berichteten über ihre Partnerschule in Brünn sowie diverse Praktika in Tschechien und Spanien. Die 4A-Klasse der BAKIP Mistelbach veranschaulichte mithilfe des Publikums die Diskrepanz zwischen der Verteilung der Weltbevölkerung und des Weltvermögens. Die 4B-Klasse setzte den „Weg des Handys“ schließlich musikalisch in Szene, als Beispiel für fairen Handel wurde das „Fair Phone“ vorgestellt. Eines wurde bei den Vorführungen deutlich: Entwicklungszusammenarbeit findet nicht nur in fernen Ländern, sondern auch in Europa und mitunter sogar vor der eigenen Haustüre statt.
Die Sicht der Europäischen Union zu verschiedenen Aspekten der Entwicklungszusammenarbeit wurde anschließend in kurzen Impulsreferaten von Vertreterinnen und Vertretern dargestellt: Gesandte Helene Steinhäusl vom Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres erläuterte den Unterschied zwischen humanitärer Entwicklungshilfe und nachhaltiger Entwicklungszusammenarbeit, die von Österreich in zwölf Ländern betrieben wird. Jürgen Gmelch von der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich erklärte den Hintergrund zu den Europäischen Jahren, die seit 1983 die Bevölkerung auf ein bestimmtes sozio-kulturelles Thema aufmerksam machen sollen. Wie Mag. Thomas Weber vom Informationsbüro des Europäischen Parlaments in Wien dazu ergänzte, spielt die Solidarität in der Union dabei stets eine übergeordnete Rolle, und dazu gehört auch die gelebte Entwicklungszusammenarbeit.
Die Fragen aus dem Publikum wurden in der abschließenden Podiumsdiskussion ebenfalls von dieser Expertenrunde fundiert beantwortet. Dabei konnte nicht nur der Wissensstand über die Europäische Union bei den Anwesenden vertieft werden, auch der gegenseitige Respekt zwischen den Generationen wurde einmal mehr gestärkt. Landesrätin Mag.a Barbara Schwarz meint abschließend: „Entwicklungszusammenarbeit in einem gemeinsamen Europa ist nicht nur aus friedenspolitischer Sicht, sondern auf regionaler Ebene auch für die positive Entwicklung der Gemeinden von großer Bedeutung.“
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