Neue Wohngemeinschaft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge

Foto: Brunner Images
2Bilder

DÖLSACH (red). Nach intensiven Vorbereitungen und Gesprächen mit Partnern auf Landes-, Bezirks- und Gemeindeebene ist es nun soweit! SOS-Kinderdorf startet in der Osttiroler Gemeinde Dölsach ein neues Angebot für junge Flüchtlinge - nach dem Biwak in Hall die zweite dieser Art in Tirol. „Passend zum Advent werden 14 minderjährige Flüchtlinge nach ihrer langen, beschwerlichen Flucht hier bei uns eine sichere „Herberge“ finden“, freut sich der SOS-Kinderdorf-Leiter von Osttirol Guido Fuß. Die ersten neun Jugendlichen sind bereits am Donnerstag (10.12.) in das neu adaptierte Haus eingezogen.

Hier werden die jungen Flüchtlinge, die völlig auf sich alleine gestellt und durch ihre Erlebnisse auf der Flucht oft traumatisiert sind, altersgerecht betreut, sie haben endlich einen Ort, wo sie ankommen und zur Ruhe kommen können. Es ist rund um die Uhr jemand für sie da, sie werden gut versorgt, rechtlich und psychologisch betreut, können Deutsch lernen und erhalten eine gute Tagesstruktur sowie auch sinnvolle Freizeitangebote“, erklärt Fuß.

Dass die Gemeinde Dölsach mit Bürgermeister Josef Mair an der Spitze einen einstimmigen Beschluss für das Projekt im Gemeinderat gefasst hat, freut SOS-Kinderdorf. Das spricht für das gegenseitiges Vertrauen und auch für eine künftige gute partnerschaftliche Zusammenarbeit. SOS-Kinderdorf wird von Anfang an großen Wert auf Integration legen und den Dialog mit Nachbarn, Vereinen, Schulen und VertreterInnen der Gemeinde sowie engagierten Privatpersonen suchen.

Neben den behördlichen Auflagen und Vereinbarungen mit der Kinder- und Jugendhilfe braucht es für jedes neue Angebot ein passendes Gebäude. „Und hier möchte ich mich ganz herzlich bei Andrea Miglar-Tschapeller bedanken, in deren Elternhaus wir das Projekt nun verwirklichen können“, betont Guido Fuß. „Nicht nur, dass sie ihr grundsätzliches Ja gegeben hat, sie hat die notwendigen Adaptierungsarbeiten im Haus auf eigene Kosten durchgeführt“.

Wolfgang Katsch, SOS-Kinderdorf Geschäftsleiter für Tirol, Salzburg und Vorarlberg, war ebenfalls anwesend und hat sich gemeinsam mit den minderjährigen Flüchtlingen und Partnern über den Auftakt gefreut: „Schön, dass wir mit der Wohngemeinschaft in Osttirol einen weiteren Baustein auf der Österreich-Landkarte (siehe Anlage) legen konnten. Wir haben im letzten halben Jahr in allen Bundesländern gesamt über 100 neue Plätze für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge geschaffen – nicht irgendwelche Plätze, sondern kindgerechte: kleine Einheiten statt anonyme Großquartiere, pädagogisches Fachpersonal statt Security Teams, altersgerechte Betreuung und Integration statt Verwahrung – und in der Umsetzung der UN-Kinderrechte mit gleichen Rechten für alle Kinder, egal ob ein Kind in Tirol, Salzburg, Wien, Syrien oder Afghanistan geboren ist“, so Katsch.

Foto: Brunner Images
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.