Sillian und Heinfels werden hochwassersicher

Erfolgreicher Start für den Hochwasserschutz: V. li. LHStv Josef Geisler, Bgm Hermann Mitteregger/Sillian und Bgm Georg Hofmann/Heinfels. | Foto: Land Tirol/Entstrasser-Müller
  • Erfolgreicher Start für den Hochwasserschutz: V. li. LHStv Josef Geisler, Bgm Hermann Mitteregger/Sillian und Bgm Georg Hofmann/Heinfels.
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SILLIAN (red). Schon mehrmals ist man im Ortsgebiet von Sillian knapp an einer Überflutung vorbeigeschrammt. Das soll sich mit dem nunmehr begonnen Hochwasserschutzprojekt für Sillian und Heinfels ändern. Bis zum Jahr 2022 wird die Drau auf einer Länge von vier Kilometern zwischen dem Sillianer Ortsteil Arnbach und der Mündung des Villgratenbachs in Heinfels um einen Meter tiefer gelegt. Außerdem erhält die Drau mehr Platz, das Flussbett wird abschnittsweise um das Doppelte verbreitert.

„Der Schutz vor Naturgefahren zählt zu den wichtigsten Aufgaben meines Ressorts. Für die Sicherheit der Lebens-, Siedlungs- und Wirtschaftsräume arbeiten wir eng mit dem Land Tirol und den Gemeinden zusammen. Wir setzen Maßnahmen, um den Menschen in Gefahrengebieten optimale Unterstützung zu bieten: durch Information, Hilfe und Vorsorge. Für einen verbesserten Hochwasserschutz der Ortsgebiete von Sillian und Heinfels investiert mein Ministerium daher rund elf Millionen Euro“, erklärte Bundesminister Andrä Rupprechter.

Gefahrenzonen werden zurückgenommen

„Mit diesem Projekt schützen wir rund 100 Gebäude und 1.300 Personen. Die von der Drau ausgehende Hochwassergefahr sollte in Sillian und Heinfels nach menschlichem Ermessen gebannt sein“, freut sich LHStv Josef Geisler anlässlich des offiziellen Spatenstichs. Nach Umsetzung der Schutzmaßnahmen können deshalb die roten und gelben Gefahrenzonen in den betroffenen Siedlungsgebieten vollständig zurückgenommen werden.

Schutzprojekt mit Mehrfachnutzen

Zudem bezeichnet Geisler den Hochwasserschutz an der Drau als „Paradebeispiel für ein Schutzprojekt mit Mehrfachnutzen“. Das Projekt vereine Hochwasserschutz, Ökologie und Freizeitnutzung. Erfreulich sei auch, dass das Hochwasserschutzprojekt von einer breiten Basis getragen werde.

„Die Umsetzung des Hochwasserschutzes ist ein Meilenstein für unsere Gemeinde“, sind sich Sillians Bgm Hermann Mitteregger und sein Amtsvorgänger Erwin Schiffmann einig. An erster Stelle stehe natürlich die Sicherheit der Bevölkerung. Im Zuge des Projekts wird aber auch die Attraktivität des beliebten Erholungsgebiets gesteigert. Auf einer Gesamtlänge von 1.300 Metern wird die Drau aufgeweitet, die Uferbereiche werden neu gestaltet. Der parallel zur Drau verlaufende Gerberbach sowie der Stenkenbach werden in die Gestaltung einbezogen und neue Zugangsmöglichkeiten zum Fluss geschaffen.

Größtes Schutzprojekt Tirols

Mit einem Bauvolumen von rund 13 Millionen Euro ist das Hochwasserschutzprojekt an der Drau das derzeit größte wasserbauliche Vorhaben in Tirol. Das Ministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft trägt 85 Prozent der Kosten. Die verbleibenden Kosten übernehmen das Land Tirol, die Gemeinde Sillian sowie die ÖBB, die TIWAG und die Austrian Power Grid.
Herzstück des Hochwasserschutzes an der Drau in Sillian ist die Tieferlegung des Flusses. Grund für diese Maßnahme ist, dass die Flusssohle der Drau im Bereich der Marktgemeinde Sillian über dem Niveau des Talbodens liegt. Führt die Drau Hochwasser, sind die Auswirkungen für das Ortsgebiet besonders dramatisch. Auch ein Dammbruch kann nicht ausgeschlossen werden.

Umfangreiche Vorarbeiten

Der Tieferlegung des Flusses sind umfangreiche Vorarbeiten vorausgegangen. „Wir haben im Projektgebiet 26 Grundwassermesssonden installiert, um zu erkunden, ob eine Tieferlegung der Drau überhaupt möglich ist“, erläutert der Leiter des Baubezirksamts Lienz, Harald Haider. Der Grundwasserspiegel wird auch während der gesamten Bauphase genau beobachtet.
Der Hochwasserschutz an der Drau ist auch wegen der beengten Platzverhältnisse ein wasserbaulich anspruchsvolles Projekt. Zur Sicherung der Böschung müssen vor allem entlang der Bahntrasse zudem 15.000 m2 Stahlwände eingebaut werden. Das entspricht einer Fläche von zwei Fußballfeldern. Bei rund 37.000 Lkw-Fuhren werden 220.000 m3 Erdreich bewegt.

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