Notärzte-Defizit im Oberpinzgau: Ist die Angst bald vorbei?
Anfang Oktober soll das neue Notarzt-Konzept mit einem Stützpunkt in Mittersill fixiert werden.
OBERPINZGAU (cn). Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl: "Wir haben uns in den letzten Monaten sehr intensiv mit der Materie beschäftigt. Es war nicht ganz einfach, weil mehrere Bereiche mit verschiedenen Zuständigkeiten - Gebietskrankenkasse, Ärztekammer und eben wir von der Landesregierung - ineinander verquickt sind. Aber im August konnte ich den beteiligten Ärzten den Vorschlag für den Oberpinzgau zukommen lassen. Ich gehe davon aus, dass das Ganze Anfang Oktober fixiert werden kann, beziehungsweise dass noch im Oktober/November die Einsatzpläne erstellt werden."
Ständig besetzt
Zentrales Element des neuen Konzeptes ist die Installierung eines Notfalleinsatz-Stützpunktes im Tauernklinikum Mittersill. Dieser NEF-Stützpunkt wird ständig mit einem Notarzt besetzt sein. An den Wochentagen von 7 bis 18 Uhr werden Ärzte des Tauernklinikums vor Ort sein. Von 18 bis 7 Uhr sowie an den Wochenenden und Feiertagen werden es - wenn alles klappt, wovon offenbar ausgegangen werden kann - Honorarärzte sein, die vor Ort sind.
Dieser NEF-Stützpunkt war im Vorfeld von regionalen Vertretern der niedergelassenen Ärzte als unabdingbarer Teil einer Lösung gefordert worden.
RK-Notfallsanitäter
Freilich sind auch Notfallsanitäter vonnöten. Diese werden vom Landesverband des Roten Kreuzes gestellt. Durch den zentralen Stützpunkt mit dem neuen sogenannten "Standby-System" reicht ein Sprengel anstatt der bisherigen zwei Sprengel für die Versorgung der gesamten Region Oberpinzgau aus.
Ansprechpartner für die Ärzte ist derzeit noch Tauernklinikum-Primar Rudolph Pointner. Danach wird es dessen Nachfolger sein; dieser wird mit Anfang Oktober offiziell vorgestellt.
Tauernklinikum Mittersill
Auf Bezirksblätter-Nachfrage äußerst sich Christian Stöckl auch zu hartnäckigen und pessimistischen Gerüchten, was die Zukunft des Tauernklinikum-Standortes Mittersill betrifft. Er sagt sinngemäß: "Veränderungen sind meistens auch mit Angst verbunden und freilich kann man beispielsweise nicht garantieren, dass Mitarbeiter an Dienstzeiten, die ihnen bisher entgegen kamen, weiterhin festhalten können. Aber man muss das große Ganze sehen und diesbezüglich war die Fusion mit dem Standort Zell am See unbedingt notwendig. Und die zwei neuen Operationssäle-Säle werden natürlich wie angekündigt gebaut."
Die vier Standbeine
1. Interdisziplinäre ambulante Erstversorgungs-Einheit: Anamnese und Diagnosestellung, Weiterbehandlung entweder hier oder bei Spezialisten im Salzburger KH-Netzwerk.
2. Interdisziplinäre Bettenstation mit Fokus auf Tages- und Wochenklinik.
3. Abteilung für Altersmedizin und Remobilisation.
4. Fachbereich Schmerztherapie sowohl gegen chronische als auch postoperative Schmerzen.
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