Der "Rübenacker" in Mauerbach
Die Bezirksblätter zu Gast beim USC Wiesbauer Mauerbach: So trainieren Mauerbachs Kicker.
MAUERBACH. In wenigen Wochen wird in Mauerbach darüber abgestimmt ob eine Sportanlage auf der Feldwiese errichtet werden soll oder nicht. Vor allem Mauerbachs Fußballer hoffen auf eine baldige Lösung und auf eine neue Fußballanlage, denn die derzeitige Situation ist für die Kicker keine angenehme. Die Bezirksblätter waren für einen Trainingsnachmittag zu Gast beim USC Wiesbauer Mauerbach.
Fünf Mannschaften auf einem Platz
"Dass fünf Mannschaften gleichzeitig am Platz sind ist fast normal", erklärt Michael Eheim, Jugendleiter des USC Wiesbauer Mauerbach. Auch beim Besuch der Bezirksblätter am Montag Nachmittag ist dies der Fall. Fünf Mannschaften trainieren gleichzeitig, oder eng überschneidend, auf einem Fußballfeld – eine andere Lösung lässt der Trainingsplan aufgrund des Platzmangels nicht zu.
Kinderanteil ist gestiegen
12 Mannschaften zählt der USC Wiesbauer Mauerbach momentan, erklärt Michael Eheim. "Als ich vor über sieben Jahren Obmann wurde waren's 30 Kinder", erinnert sich Obmann Gerald Schober. Jetzt zählt der Verein knapp 150 Kinder, mehr als zwei Drittel davon sind Kinder aus Mauerbach, hält Schober fest: "Wir sind, die Leistungszentren weggezählt, einer der zehn Nachwuchs-stärksten Vereine in Niederösterreich. Aber ein Ausbildungsverein kann ich nur sein, wenn ich auch die Bedingungen dazu hab", meint Schober und deutet auf das Fußballfeld.
Schämen für's Kabinengebäude
Die Platznot verlangt sowohl den Spielern als auch den Trainern vor allem Zusammenhalt und Kreativität ab. "Viele spielen im Training immer nur auf einem Viertelfeld und haben dadurch nie die Chance mal einen Freistoß zu üben", erklärt Schober. Der Platzmangel zeigt sich jedoch nicht nur am Fußballfeld selbst, sondern auch im Kabinengebäude. In den 1950er-Jahren errichtet wurde seit den 1960ern aus finanziellen Gründen nur noch das notwendigste an Sanierungs- und Umbauarbeiten gemacht. So kann es leicht vorkommen dass sich 16 Spieler einen sehr kleinen Raum und eine einzige Dusche als Umkleide teilen müssen. Vor allem bei geschlechtlich gemischten Mannschaften oder bei schlechterem Wetter wird dies zum Problem, schildert Michael Eheim: "Die Gegner, die zu uns spielen kommen schütteln meistens nur den Kopf. Wenn ich dem Gegner die Schlüssel für die Kabine gebe geniere ich mich eigentlich."
Fußballfeld ist "Rübenacker"
Doch nicht nur die Größe der Fußballanlage, auch die Qualität des Feldes lässt zu wünschen übrig, wie Gerald Schober erklärt: "Der Boden ist sehr uneben und oft hart wie Beton. An trockenen Tagen müssen wir vor den Spielen aufspritzen." Ein kurzer, starker Regenschauer reicht aber bereits aus um den Platz unbespielbar zu machen, da sich in den vielen Mulden und Unebenheiten des Fußballfelds Wasser zu großen Lacken und Matsch und ansammelt. Auch für die Gesundheit der Spieler, vor allem des Nachwuchses, sei dies alles andere als gesund, zudem steige so die Verletzungsgefahr, erklärt Schober. Die Anlage gut in Schuss zu halten ist aber unmöglich, da es nur ein Fußballfeld für Spiele und für Trainings gibt, erklärt Obmann-Stellvertreter Walter Klement: "Die Anlage kann ich gar nicht so in Schuss halten, da man gleichzeitig einen Betrieb aufrecht erhalten muss der den Platz dann wieder so ausschauen lässt." Michael Eheim stimmt dem zu: "Wir würden jeden Cent den wir hier reinstecken in kurzer Zeit wieder zertrampeln."
Starker Nachwuchs
Trotz allem halten sich die Mauerbacher Mannschaften gut: "Fast alle Nachwuchsteams spielen in den höchsten Klassen. Die meisten Trainer der Gegnerteams wundern sich eh wie das geht", weiß Michael Eheim. Auch Schober stimmt dem zu: "Wir spielen teilweise gegen Städte wie Tulln, Krems oder St. Pölten – und haben nicht einmal ansatzweise dieselben Voraussetzungen."
Adäquate Anlage gewünscht
Und was wäre der Wunsch des Vereins? "Wir brauchen kein 'Stadion', aber eine adäquate Sportanlage: Ein Hauptfeld, ein Trainingsfeld und ein Kleinfeld für die jüngeren Kinder mit einem Kabinengebäude, einer Kantine und Sanitäranlagen – das wäre eine Sportanlage nach normalen Maßstäben", erklärt Gerald Schober. Die Sinnhaftigkeit einer Sanierung des bestehenden Platzes bezweifelt man im Verein: "Einen Umbau des Platzes ohne Einnahmen zu finanzieren kann sich die Gemeinde dann wahrscheinlich wirklich nicht leisten", meint Walter Klement, der optimistisch bleibt: "So nahe dran waren wir noch nie und deshalb glaube ich fest daran. Irgendwann muss so ein Engagement auch belohnt werden."
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