Luxemburg: "Dem Amt wieder Sinn geben"

Adrien Luxemburg wollte antreten "um das Amt des Bundespräsidenten zu retten“.
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GABLITZ/Ö. Herr Luxemburg, damit Sie sich der Wahl zum Bundespräsidenten stellen dürfen, müssen Sie 6.000 Unterstützungserklärungen sammeln. Wie schätzen Sie Ihre Chancen dafür ein?
ADRIEN LUXEMBURG: „Ich trete ohne Partei im Hintergrund an und ohne Geld. Das macht es besonders schwierig, weil ich keine Funktionäre habe die für mich unterschreiben gehen. Trotzdem glaube ich, dass ich die 6.000 Unterschriften bekommen kann, weil es sehr viele Menschen gibt, die so wie ich z.B. gegen TTIP und für zwingende Volksabstimmungen sind, wenn eine gewisse Anzahl an Unterschriften da ist. Es wäre ein Armutszeugnis für Österreich und eine Blamage, wenn der einzige unabhängige Kandidat der auf die Wahlliste kommt, Lugner heißen würde. Deswegen bitte ich die mündigen Bürger unbedingt diese und nächste Woche zur Gemeinde zu gehen, eine Unterstützungserklärung für mich abzugeben, denn ich brauche 6.000 Unterstützungserklärungen bis 18. März. Es gibt Initiativen gegen TTIP oder für die Stärkung der Demokratie, die mich als jemanden erkennen, der in ihrem Interesse denkt und Unterschriften mobilisieren wollen, und ich bin auch u.a. Gründungsmitglied eines Lions Clubs. Dahinter stecken individuelle Persönlichkeiten. Das mündige Volk und die mobilisierbaren Nichtwähler sind mächtiger als jede Partei. Mein Ziel: Aus dem Volk heraus und durch das Volk nominiert zu werden, weil ich die Interessen des Volkes vertrete."

Warum wollen Sie Bundespräsident werden?

„Die Bevölkerung verlangt aus gutem Grund dass das Amt abgeschafft werden soll – wenn es so weiter geht. Wir würden uns aber einer der bedeutungsvollsten, demokratiepolitischen Möglichkeiten berauben wenn wir das Amt abschaffen. Die reichen Elite-Pensionisten, die für die Parteien antreten werden daran nichts ändern. Und aus diesem Grund kandidiere ich um das Amt zu retten. Damit ein mutiger und engagierter Präsident gewählt werden kann, der sich einmischt und sich wirklich für die Bedürfnisse und Wünsche der Bevölkerung so einsetzt, dass die Bevölkerung am Ende meiner Amtsperiode versteht, dass das Amt Sinn macht und Bedeutung hat. Ich will auch die Nichtwähler wieder mobilisieren, dass sie wieder wählen gehen, sie jemanden haben, der sagt 'ich setz mich ein' und sie der Meinung sind ihre Stimme wird gehört.“

Also wurde das Amt zuletzt Ihrer Ansicht nach nicht sinnvoll geführt?

„Es ist eine Katastrophe, dass die letzten drei Präsidenten in ihrem Amt total versagt haben was die potentielle Bedeutung des Amtes betrifft. Das heißt nicht, dass sie das Land schlecht repräsentiert hätten – in Form des Bänder-Durchschneidens und Festreden-Haltens, aber wenn es um zukunftsorientierte Denkweisen geht... Ein Bundespräsident muss Zusammenhänge interpretieren und sich dementsprechend einsetzen – und das ist nicht passiert, mit sehr wenigen Ausnahmen. Unser Land braucht in den schwierigen Zeiten, die die nächsten zehn Jahre auf uns zukommen, einen wirklich mächtigen, engagierten und durchaus hörbaren und wahrnehmbaren Präsidenten im Sinne der Menschen dieses Landes. Und dazu gehört sehr viel Mut gegen die ganzen Parteistrukturen anzukämpfen, und dazu gehört die Unabhängigkeit eines parteiunabhängigen Kandidaten und der Kampfgeist eines noch jüngeren Präsidenten.“

Wofür würden Sie sich als Bundespräsident einsetzen?
„Ich bin gegen TTIP, CETA und all diese höchst bedenklichen Entwicklungen, die auch Arbeitsplätze kosten und unsere Gesundheit gefährden und die Konzernen mehr Rechte einräumen als den Menschen lieb sein kann. Wesentlich für mich ist es auch, der Europäischen Union noch eine Chance zu geben, aber gegen die Entdemokratisierung der Gesellschaft und die Macht der Konzerne zu kämpfen. Ich bin außerdem für eine Remobilisierung der Nichtwähler, die wieder einen Sinn darin sehen sollen wieder wählen zu gehen und dafür, dass auch in Zukunft mutige und engagierte Menschen aus dem Volk wie ich politische Verantwortung in diesem Land übernehmen können, dafür möchte ich ein eindeutiges, positives Signal setzen. Ich bin für eine wesentliche Stärkung der Demokratie über die Parteien hinweg und dafür, dass bei einer gewissen Anzahl von Unterschriften Volksabstimmungen abgehalten werden müssen."

Welche Chancen rechnen Sie sich für das Amt aus, wenn Sie die 6.000 Unterstützungserklärungen erhalten sollten?
„Wenn die Bevölkerung bereit wäre, auch für einen parteilosen Kandidaten zu spenden, und wenn die Menschen endlich auch in den Bundesländern erfahren, dass es einen mutigen, sehr engagierten Dr. Luxemburg gibt, von dem sie drei Monate durch das Schweigen der Medien, wenig gehört haben, dann rechne ich mir sehr gute Chancen aus, in die Stichwahl zu kommen. Weil die Bevölkerung "Jetzt erst Recht!" ein Signal setzen möchte gegen den parteipolitischen, medienmäßigen Missbrauch, die Nicht-Parteikandidaten zu verschweigen.“

Gibt es Politikerinnen oder Politiker, die Sie als Bundespräsident keinesfalls zum Kanzler ernennen würden?
"Ich bin sehr gerne bereit das bisherige Prinzip, dass die stimmenstärkste Partei automatisch den Kanzler stellen soll, zu durchbrechen. Falls die FPÖ stimmenstärkste Partei würde, müsste ich jedenfalls ein sehr langes Gespräch mit Herrn Strache führen um zu sehen ob er überhaupt als Kanzler geeignet wäre. Das hat mit seiner parteipolitischen Funktion nur sehr wenig zu tun, da geht’s um die Fähigkeit ein Land zu regieren. Bisher kann ich’s nicht beurteilen, da ich noch keine Gelegenheit hatte länger mit ihm zu sprechen. Unabhängig davon ist es nicht zwingend notwendig eine Mehrheitsregierung zu haben wenn andere Parteien bereit sind eine Minderheitsregierung zu unterstützen, die dann vielleicht 55 bis 60 Prozent der Bevölkerung repräsentiert.“

ZUR PERSON:

Adrien Luxemburgwurde 1959 in Luxemburg geboren und lebt seit 37 Jahren in Österreich. Der Unternehmensberater, Journalist, Buchautor und Künstler hat einige Jahre in Gablitz gelebt und hat dort bis heute sein Atelier.

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