Purkersdorfer kaufen lieber in Wien

Robert Strobl ist positiv überrascht: "37 Prozent Eigenbindung sind viel!"
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PURKERSDORF. Die Kaufkraftanalyse der Wirtschaftskammer zeichnet ein bedrohliches Bild. Immer mehr Geschäftsflächen in Innenstädten stehen leer. Grund: Shoppingcenter ziehen immer mehr Kunden aus den Zentren an den Stadtrand. In Purkersdorf lockt die Wiener Konkurrenz, allen voran das Auhof Center, das nun um zusätzliche 20 Shops erweitert. Die Bezirksblätter haben sich umgesehen, wie es in Purkersdorf wirtschaftlich um die Innenstadt bestellt ist.

Glas ist halb voll
"Bei einer Kaufkraft-Eigenbindung von 37 Prozent sind wir gut unterwegs", ist Robert Strobl trotz negativer Einstufung in der Studie (siehe Zur Sache) erfreut. Auch die Erweiterung des Auhof-Centers jagt dem Obmann der Aktiven Wirtschaft keine Angst ein: "Es gibt genügend Leute die Geld haben und Einkaufszentren meiden", weiß der Profi, der im Auhof-Center auch einen Frequenz-Erhöher für Purkersdorf sieht. Dennoch habe der Hauptplatz noch Verbesserungspotential, vor allem in puncto Öffnungszeiten: "Wir brauchen einheitliche Kernöffnungszeiten, darum kämpfen wir schon seit 15 Jahren."

Sonntags shoppen

Außergewöhnliche Öffnungszeiten bietet Christian Schorm, Inhaber des Mode-Geschäfts "Cesare Boselli", denn er hat auch Sonntag vormittags geöffnet. Vor allem Männer nutzen dieses Angebot um bei ihm einzukaufen, erzählt er: "Eine Variante ist am Sonntag zuzusperren und wie alle anderen zu sein oder was besonderes zu machen und erfolgreich zu sein", betont Schorm. Dennoch ist er der Meinung dass "der normale Handel am Sonntag unbedingt geschlossen bleiben soll – das Wochenende soll Wochenende bleiben", und steht daher Sonntags ausschließlich persönlich im Laden.

Gasthaus gesucht
Wirtschaftsstadtrat Harald Wolkerstorfer fühlt sich vor allem durch die positive Bewertung der Hauptplatz-Gestaltung bestätigt: "Die Aktivitäten der letzten Jahre greifen, diesen Weg werden wir weitergehen." Ihm fehlt dort aber vor allem zu Mittag ein Gasthaus: "Das Nikodemus ist zwar ein sehr gutes Zugpferd, aber das hat eben nur abends offen." Auch Kernöffnungszeiten hält Wolkerstorfer für sinnvoll, eine Erhebung der Wirtschaftskammer soll bald zeigen ob blockweise Kernöffnungszeiten am Hauptplatz möglich wären, wie er erklärt.

Tourismus im Negativ-Trend
Weitaus schlechter sieht der Trend im Tourismus aus: Von 2006 bis 2011 nahm die Anzahl der Nächtigungen um 49 Prozent ab. "Die Konkurrenz in der Stadt ist einfach stärker", weiß Helmut Brand vom Hotel Friedl, das im Jahr 2013 einen "richtigen Einbruch" in puncto Nächtigungen erlitt. Doch nicht nur bei einzelreisenden Touristen, auch im Arbeitstourismus sei ein starker Rückgang spürbar, wie Brand berichtet. "Wir haben schon überlegt im Winter zuzusperren, aber wir haben Stammgäste die das ganze Jahr über kommen. Mal schauen was die Zukunft bringt", so die Devise im Hotel Friedl.

Erfolgsrezept
"Der Städtetourismus in Wien boomt, wir als Randgebiet werden auf den Zug nie aufspringen können weil jeder im Zentrum untergebracht sein will", weiß auch Harald Wolkerstorfer, der die Stärken Purkersdorfs vor allem im Tagestourismus und in der Naherholung sieht.
Auch im Einzelhandel weiß Robert Strobl um das Erfolgsrezept Purkersdorfs: "Persönliche Betreuung und persönlicher Service über das ganze Jahr – wir haben noch persönlichen Kontakt zu den Kunden."


ZUR SACHE: Die Ergebnisse der Detailauswertung Purkersdorf

Die Kaufkraftstrom- und Einzelhandelsstrukturuntersuchung Niederösterreich (KANO 2013) wurde im Auftrag der Wirtschaftskammer durchgeführt, erstmalig wurde heuer auch eine Detailauswertung für Purkersdorf erhoben:
Während die Kaufkraft (=sämtliche Geldmittel die einem Haushalt zur Verfügung stehen) von 60,9 Millionen Euro und deren Entwicklung (+4,1 Prozent von 2005 bis 2012) positiv bewertet werden, ist die Eigenbindung von 37 Prozent (entspricht 22,5 Millionen Euro) vergleichsweise negativ. Im "City-Check" hingegen wird der "saubere und gepflegte Gesamteindruck" des Purkersdorfer Hauptplatzes positiv hervorgehoben und befördert die Stadt auf Platz 3 der Städte mit Zentralortseinstufung 2 (Platz 1 belegt Perchtoldsdorf, auf Platz 2 liegt Retz). Die negative Nächtigungsentwicklung (-49 Prozent von 2006 bis 2011) und die Anzahl der Einzelhandelsbetriebe (41) wird negativ bewertet. Auch der Branchenmix am Hauptplatz geht als "verbesserungswürdig" aus der Studie hervor.

VOTING:Hier die Ergebnisse des Votings zum Thema "Sollten Geschäfte auch Sonntags geöffnet haben?"

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