Tiroler brachten „Stille Nacht“ nach Deutschland

Martin Reiter mit dem Strasser-Plakat von 1835
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Der Fügener Orgelbauer Mauracher brachte das Weihnachtslied „Stille Nacht, Heilige Nacht“ 1819 von Oberndorf ins Zillertal, von dort trugen es die Rainer-Sänger und die Geschwister Strasser aus Laimach in alle Welt. In Zusammenhang mit den Strasser-Geschwistern steht auch die erste Erwähnung des weltbekannten Weihnachtsliedes in einer Tageszeitung. Im Leipziger Tagblatt vom 15. Dezember 1832 wird berichtet: „Auch hatten die Sänger dem in diesem Blatte ausgesprochenen Wunsche, das schöne Weihnachtslied: ,Stille Nacht, heilige Nacht’ vorzutragen, freundlich entsprochen.“ Schon ein Jahr später erschien das Lied „Stille Nacht“ in der Liedersammlung „Vier ächte Tyroler Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte oder der Guitarre gesungen von den Geschwistern Strasser aus dem Zillerthale“ im Verlag von A. R. Friese in Dresden und Leipzig. Bis 1854 dachte alle Welt, es handle sich um ein „Tyroler“ bzw. „Zillerthaler“ Weihnachtslied. Erst zu diesem Zeitpunkt schrieb Komponist Franz Xaver Gruber persönlich seine „Authentische Veranlassung zur Composition des Weihnachtsliedes“ nieder. Damit war die Urheberschaft von Joseph Mohr und Gruber offiziell. Ob das Lied ohne die Verbreitung der Zillertaler Nationalsänger so berühmt geworden wäre, steht in den Sternen.
Martin Reiter aus St. Gertraudi (Gemeinde Reith i. A.) besitzt das einzige bisher bekannte Originalplakat von einem Konzert der Geschwister Strasser am 16. Februar 1835 im Saal des Hôtel de Pologne in Dresden. Martin Reiter: „Eine kleine Sensation, denn dieses Plakat ist bisher das weltweit einzig bekannte.“ Und er schwärmt: „Die Berühmtheit dieser Zillertaler Nationalsänger ersieht man schon daran, dass ihr Konzert von einem eigenen Orchester mit der Ouvertüre zur Zauberflöte von Mozart eingeleitet wurde.“ Anschließend folgten Volkslieder der Zillertaler als „Cocertgeber“ und als „Pausenfüller“ wiederum bekannte Opernmelodien von Rossini und Fraenzel sowie der Elisabethen-Walzer von Strauss. Ursprünglich war es umgekehrt. Da fungierten die Zillertaler Nationalsänger als musikalische „Pausenfüller“ bei Opernaufführungen. Die Begeisterung des Publikums war aber so groß, dass sie schon bald eigene Konzerte geben mussten. Schließlich vor Persönlichkeiten wie Johann Wolfgang von Goethe und der Queen von England.

TV-Tipp: ServusTV, Bergwelten spezial –

„Stille Nacht" - Die Geschichte eines Weihnachtslieds:
HEUTE Freitag ServusTV, 20.15 Uhr
MORGEN SAMSTAG | 21.12.13 | 15:35 Uhr
MONTAG 23.12. um 19.30 Uhr

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