Zeltstadt für rund 100 Asylwerber auf Polizeigelände in Salzburg
Berthold wurde selbst von Entscheidung des Innenministeriums überrascht
Am Freitagvormittag haben Polizeischüler und Rot-Kreuz-Helfer mit dem Aufbau einer Zeltstadt für Asylwerber auf dem Polizeigelände in der Salzburger Alpenstraße begonnen. Die für rund 100 Flüchtlinge konzipierten Zelte werden mit Feldbetten und mobilen Heizungen ausgestattet. Ob die erste Asylwerber – vorwiegend aus Syrien, dem Irak und Afghanistan – dort bereits am Freitag einziehen sollen, war zunächst unklar. Die Zeltstadt soll nur als vorübergehende Bleibe für ein paar Tage dienen, bis die Asylwerber in fixe Quartiere übersiedeln können.
Von der Entscheidung des Bundes, in der Stadt Salzburg ein Zeltstadt als vorübergehende Bleibe für Asylwerber zu errichten, wurde auch Landesrätin Martina Berthold (Grüne) unangenehm überrascht. Die für die Unterbringung von Asylwerbern politisch verantwortliche Politikerin sprach in einer ersten Reaktion von einem "Armutszeugnis" für die Flüchtlingspolitik des Bundes.
Zudem erneuerte sie ihre Forderung, endlich leer stehende Kasernengebäude für Asylwerber zu öffnen. "Wann, wenn nicht jetzt, gehören diese zur Verfügung gestellt?", so Berthold. Sie persönlich halte die Unterbringung von Asylwerbern in Zeltstädten "für gänzlich ungeeignet, allerdings hat das Land hier keinen Einfluss auf die Entscheidung des Bundes."
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