Nächtliche Gewalt in der Innenstadt
Gmundner Jugend traut sich nicht mehr fortgehen
Verängstigte Jugendliche und verängstigte Eltern – so ist das Stimmungsbild derzeit in Gmunden. Gruppen junger Männer mit Migrationshintergrund machen die Innenstadt an den Wochenenden unsicher. Es gab auch bereits Verletzte, so erst am vergangenen Freitag. Die Gmundner Stadtpolitik sieht sich nun zum Handeln gezwungen.
GMUNDEN. "Dass beim Fortgehen einmal Raufereien geschehen, ist nichts neues. Was aber derzeit in Gmunden am Wochenende los ist, ist alarmierend. Es suchen 'auswärtige' Gruppen junger Männern Gmunden auf. Sie provozieren bewusst, suchen den Konflikt und schrecken vor allem vor Körperverletzung nicht zurück", so Gmundens Bürgermeister Stefan Krapf. Vor allem die Bereiche vor dem Spar-Markt sowie dem Schubert- und Rathausplatz sind beliebte Gebiete der jungen Provokateure. "Es gibt Meldungen, dass diese Männer mit dem Zug nach Gmunden fahren, sie werden schon am Bahnhof gesehen und sorgen für Unbehagen."
Sicherheits-Gipfel am Montag, 9. Dezember
Der Bürgermeister wurde durch JVP-Obmann und Gemeinderat Maximilian Attwenger vor etwa drei Wochen auf das Problem aufmerksam gemacht und hat gleich gehandelt. "Ich habe sofort einen Termin mit Bezirkshauptmannschaft, Stadt- und Bundespolizei, Sicherheitsstadträtin Beate Enzmann und Maximilian Attwenger vereinbart. Wir müssen handeln. Erstens sind Jugendliche jedes Wochenende in Gmunden in Gefahr. Zweitens können hunderte Eltern am Wochenende nicht schlafen, weil ihre Kinder fortgehen. Die Jugendlichen fühlen sich nicht mehr sicher und sehen ihre Freiheit massiv eingeschränkt. Das sind aber Grundpfeiler unserer Gesellschaft", so Krapf. Viele Eltern haben ihn beim Sprechtag angesprochen und fordern vehement Lösungen. "Die Eltern geben sich nicht mit unkonkreten Appellen zufrieden. Ich verstehe das als dreifacher Vater sehr und daher will ich erreichen, dass in Gmunden niemand mehr Angst haben muss. Wir lassen unsere Stadt nicht in Geiselhaft nehmen!"
Eine der Lösungen: Videoüberwachung
Beim Termin am Montag werden verschiedene Lösungsansätze diskutiert. Im Raum steht die Videoüberwachung ebenso wie ein besser beleuchteter Rathausplatz. Das bestätigt auch FP-Sicherheitsstadträtin Beate Enzmann. "Eine Videoüberwachung wäre für die Prävention und die Aufklärung sinnvoll. Wir wissen, dass die Bundespolizei derzeit unter Personalmangel leidet. Auch die Eingreiftruppe für Schwerpunktaktionen gibt es nicht mehr. Wir hoffen aber, dass 2020 wieder eine Truppe zustande kommt, damit Schwerpunktaktionen wieder gesetzt werden können. Wir müssen auch über die verhältnismäßig langen Öffnungszeiten der Gmundner Lokale nachdenken, das lockt natürlich viele in die Stadt." Die Stadtpolizei Gmunden hat die Ermittlungsarbeit übernommen und laut Enzmann schaut es vielversprechend aus. "Gerade bei der besonders brutal vorgehenden Gruppe, die auch vor Körperverletzung nicht zurückschreckt, könnten bald erste Verdächtige gefunden werden."
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