Durchwachsene Bilanz am Osttiroler Arbeitsmarkt

Im Jahr 2014 stieg die Arbeitslosigkeit im Bezirk Lienz leicht an.
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  • Im Jahr 2014 stieg die Arbeitslosigkeit im Bezirk Lienz leicht an.
  • hochgeladen von Claudia Scheiber

Die europaweit angespannte Wirtschaftslage spiegelt sich auch in den heimischen Arbeitsmarktdaten wider. Die Arbeitslosenquote ist von 9,8 Prozent im Jahr 2013 auf 10,1 Prozent im Jahr 2014 angestiegen. Tirolweit liegt die Quote bei 6,9 Prozent.
„Die schlechtere Wirtschaftslage bekamen vor allem Ältere, Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen und Personen ohne Berufsausbildung zu spüren“, berichtet Doris Batkowski, Leiterin des Arbeitsmarktservice (AMS) Lienz.

Mehr ältere Arbeitslose

Im abgelaufenen Jahr waren durchschnittlich 2.080 Personen aus dem Bezirk arbeitslos. Das sind um 70 Personen bzw. um 3,5 Prozent mehr als 2013.
27 Prozent der Arbeitslosen waren älter als 50 Jahre. In dieser Altersgruppe war der Anstieg der Arbeitslosigkeit mit 19,1 Prozent überdurchschnittlich hoch. „Mit dem Einsatz von Förderungen unterstützt das AMS die Rückkehr von Älteren, die bereits länger arbeitslos sind, in den Arbeitsmarkt“, so Batkowski.
Die Zahl der Arbeitslosen zwischen 25 und 50 Jahren blieb im Jahresvergleich zu 2013 unverändert, bei den unter 25-Jährigen konnte entgegen dem Tirol-Trend ein Rückgang um 3,4 Prozent verzeichnet werden.

Saisonale Schwankungen

Der Arbeitsmarkt im Bezirk Lienz ist sehr stark durch die Saisonbranchen Tourismus und Bau-/Baunebengewerbe geprägt. Dadurch schwanken im Jahresverlauf sowohl die Arbeitslosenzahlen als auch die Beschäftigtenzahlen sehr stark. Im Juli war die Arbeitslosigkeit mit 1.410 Arbeitslosen und einer Arbeitslosenquote von 6,7 Prozent am niedrigsten, im November war sie mit 2.616 Arbeitslosen und einer Arbeitslosenquote von 12,8 Prozent am höchsten.
Die Zahl der Personen, die länger als ein Jahr arbeitslos waren, ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen, insgesamt waren 2014 178 Personen (plus 72) davon betroffen.

Mehr offene Stellen

Die heimischen Betriebe meldeten dem AMS Lienz 1.378 Stellenangebote, um 47 bzw. 3,5 Prozent mehr als im Jahr davor. Die meisten Stellenmeldungen kamen zu Tourismusberufen (565), gefolgt von den Handelsberufen (222). Im Bauwesen konnte eine Steigerung auf 110 Stellenmeldungen (plus 90 Prozent) verzeichnet werden. Der prozentuell größte Rückgang wurde bei Gesundheits-/Lehrberufen (minus 29,8 Prozent) verzeichnet.

Kosten der Arbeitslosigkeit

Vom AMS Lienz wurde im abgelaufenen Jahr Arbeitslosengeld, Notstandshilfe bzw. Übergangsgeld in Höhe von 19,6 Millionen Euro ausgezahlt. Für die Bereiche Beschäftigungsförderung, Qualifikation und Unterstützungen wurden insgesamt 4,7 Millionen Euro aufgewendet.

Im Jahr 2014 stieg die Arbeitslosigkeit im Bezirk Lienz leicht an.
Doris Batkowski, Leiterin des Arbeitsmarktservice Lienz
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