2050 ist jeder dritte Schärdinger über 65 Jahre
Bezirk Schärding wird bis 2050 Einwohner verlieren – und extrem altern. Eine Gemeinde kann hingegen jubeln.
BEZIRK (ebd). Die Bevölkerung in Schärding wird bis zum Jahr 2050 um 0,5 Prozent schrumpfen. Das zeigt eine aktuelle Studie des Landes, Abteilung Statistik. Obwohl der Bezirk langfristig Wanderungsgewinne (plus 6,1 Prozent) verbuchen kann, reicht das nicht aus, die hohe negative Geburtenbilanz auszugleichen. Aber auch die Bevölkerung altert rapide. So werden 2050 fast ein Drittel der Schärdinger (31,2 Prozent) über 65 Jahre sein. Das sind dann fast doppelt so viele wie aktuell. Abnehmen wird auch die Zahl der unter 20-Jährigen. Und zwar um rund drei Prozent. "Die Bezirke Rohrbach, Freistadt, Kirchdorf, Ried, Eferding und Schärding werden – bedingt durch vergleichsweise hohe Abwanderungen von jungen Menschen – die größten Rückgänge von Kindergartenkindern zu verkraften haben", weiß Michael Schöfecker, Leiter der Abteilung Statistik. Demnach wird die Zahl an Kleinkindern im Bezirk um rund neun Prozent sinken. Hingegen steigt der Bevölkerungsanteil hoch betagter Bürger (85 Jahre und älter) rasant – von 1130 (2013) auf 4300 (2050). "Die Zahlen über die demografische Entwicklung und die Tendenz zur Abwanderung aus den ländlichen Gebieten in die Zentralräume sind bekannt. In den letzten sieben Jahren hat der Bezirk ein Prozent der Bevölkerung durch Abwanderung verloren, die Fluchtbewegung im letzten Jahr hat den Trend etwas relativiert", weiß Bezirkshauptmann Rudolf Greiner.
"Jungbrunnen" Suben
Was die Gemeinden betrifft, zeigt die Analyse (bis zum Jahr 2040) nach Einwohnergrößenklasse eine klare Entwicklung: Alle Gemeindekategorien mit zumindest 5000 Einwohnern (Andorf, Schärding) werden als Wohngemeinden zu Lasten anderer, kleinerer Gemeinden an Bedeutung gewinnen. Als Ausnahme gilt Suben. Hier wird es bis zum Jahr 2040 prozentuell gesehen die höchsten Zuwächse bei Kindern und Jugendlichen geben – und zwar um bis zu 54 Prozent. Heißt im Klartext: In Suben könnten in 24 Jahren rund ein Viertel der Bevölkerung Kinder und Jugendliche stellen. Damit wäre die Gemeinde mit einem Altersdurchschnitt von 41,5 Jahren nach Gallspach die zweitjüngste Gemeinde Oberösterreichs. Zum Vergleich: 2013 war Mayrhof mit einem Durchschnittsalter von 36,7 Prozent der Bürger die drittjüngste Gemeinde des Landes.
Maßnahmen im Fokus
Lässt sich dieser Trend noch umkehren? Dazu Greiner zur BezirksRundschau: "Diese Entwicklung wird sich langfristig im Hinblick auf die Geburtenentwicklung und der höheren Lebenserwartung nicht aufhalten lassen. Abfedern kann man etwa durch Maßnahmen zur Stärkung des ländlichen Raumes – wie Schaffung von attraktiven Arbeitsplätzen in der Region, Dezentralisierung von öffentlichen Einrichtungen und rasche Integrationsmaßnahmen von bleibewilligen Flüchtlingen."
Seit Jahren am "Ball"
Wie der Bezirkshauptmann erläutert, berücksichtigt etwa der Schärdinger Sozialhilfeverband diese Entwicklung seit Jahren. "Soweit es im Bereich unserer Möglichkeiten liegt. Wir bieten in unseren Familienzentren (FIM) Unterstützung für Familien an, bauen die ehrenamtlichen sozialen Angebote aus und schaffen weitere Pflegeplätze sowie innovative Wohnformen für das Alter."
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