Hochleistungssport, bei dem die Späne fliegen
An der Motorsäge beweisen sie Kraft und Disziplin: Vier Otterbacher Schüler treten zur Forstolympiade an.
ST. FLORIAN, BEZIRK (kpr). An das Geräusch einer laufenden Motorsäge haben sich die Schüler und Lehrer in den Klassenzimmern der Landwirtschaftlichen Fachschule Otterbach bereits gewöhnt. Kein Wunder, hören sie es seit einigen Wochen fast täglich – und zwar aus einem besonderen Grund: Die Olympiamannschaft trainiert.
"Was die Schüler da leisten, ist Hochleistungssport", ist Fachlehrer Alois Bruneder überzeugt. Die Motorsäge in der Hand des Drittklässlers Franz Holzapfel frisst sich durch den Baumstamm. Die Späne fliegen. Das Stück Holz fällt zu Boden, der nächste Stamm kommt an die Reihe. Ein Schulkamerad misst die Zeit. "30 Sekunden wären optimal", erklärt Bruneder. Holzapfel übergibt die Säge an seinen Kollegen Jonas Koller. Der Esternberger schafft's sogar in 27 Sekunden.
Jedes Jahr nimmt ein Viererteam aus Otterbach an der internationalen Forstolympiade, den Staatsmeisterschaften und an Bewerben der Landjugenden teil. Bei Letzteren sind die Otterbacher Schüler das Eliteteam, wie Lehrer Bruneder stolz erzählt. "In Oberösterreich gewinnen wir alles." Den Sieg bei der Forstolympiade kommende Woche, 26. und 27. März, in Südtirol haben die Schüler zwar noch nicht in der Tasche. Die Chancen dafür stehen aber nicht schlecht. In den vergangenen Jahren hat es das Otterbacher Team meistens unter die Top 10 geschafft. Und auch in den Einzelbewertungen zeigten sie groß auf. Der Rainbacher Franz Holzapfel brillierte im Fällschnitt und zeigt auch beim Training, dass er es drauf hat: Hochkonzentriert und mit Präzision fällt er einen Übungsbaumstamm. Mithilfe eines Lasers kann das Umfallen des Baumes simuliert werden – um nur wenige Zentimeter hat Holzapfel sein Ziel verfehlt.
Beim Schnitt ist nicht nur Kraft, sondern auch die Haltung ausschlaggebend, wie der Schüler erklärt. Das habe sicherheitstechnische Gründe: "Bei nur einem Schrittfehler gibt's Punkteabzug", weiß Holzapfel. Aber was das betrifft, sind die Schüler ebenfalls auf Zack und von Kopf bis Fuß ausgerüstet mit Schutzkleidung.
Zur Sache:
Den Forstschwerpunkt gibt es seit zwei Jahren an der LWFS Otterbach. 22 Hektar Wald stehen für die Praxisübung zur Verfügung. Drei Schwerpunkte stehen zur Auswahl: Ackerbau und Mast, Milchviehhaltung und Forstwirtschaft. Die Schwerpunktausbildung startet ab dem 2. Jahrgang.
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