Spannberg anno dazumal (8) Ihr Spannberger, ihr Krautscheißer!
Spannberg ist ja weitgehend bekannt für seinen markanten und auch deftigen Spitznamen. Wie es dazu gekommen ist, können Sie hier nachlesen:
Um die Jahrhundertwende 19./20.Jhdt., zwischen 1884 und 1909, amtierte Pfarrer Josef Rupert Reisinger in der Pfarre Spannberg. Zu dieser Zeit war es auch üblich, selbst für Nahrungsmittel zu sorgen und daher befand sich auch im Pfarrgarten ein Abschnitt, in dem Kraut angebaut wurde. Nachts aber schlichen sich Diebe in den Krautgarten des Pfarrhofes, schnitten das Kraut ab, ließen nur die Überblätter (Gugen) stehen und verrichteten darin ihre große Notdurft. Erzürnt wetterte Pfarrer Reisinger eines Sonntags von der Kanzel die folgenden Worte, welche sich eines Pfarrers zwar unwürdig erweisen, jedoch bis heute legendär geblieben sind:
"Ihr Spannberger, ihr Krautscheißer! Ihr habt mir das Kraut gestohlen und in die Gugen geschissen! Der Teufel soll euch holen! Mit einem Stein könnte ich auf ihn werfen!"
Plötzlich erklang aus dem Volk eine Stimme:
"Michl, duck di, er wirft!"
Pfarrer Reisinger wurde 1909 pensioniert und verstarb am 12.12.1910 in Klosterneuburg.
Dieser Spitzname hat auch die Kreativität gefördert: So existieren zahlreiche Zeichnungen, der ÖKB gab zum Waldwandertag T-Shirts mit einem Krauthappel heraus, auch auf Jogginganzügen wurden schon Krauthappel gesehen. Der Tennisclub veranstaltet alljährlich das "Krauthappel Doppelturnier" und beim Stadlfest am 28. September 2014 werden auch kulinarische Köstlichkeiten mit Kraut angeboten.
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