Millstätter Fernwärmewerk in der Zielgeraden
Neuerlicher Bescheid soll endlich Baubeginn bringen.
MILLSTATT (ven). Das geplante und vielen Objekt-Eigentümern versprochene Fernwärmeheizwerk in Millstatt lässt auf sich warten. Nachdem das Verfahren von der dritten Instanz wieder am Schreibtisch von Bauamtsleiter Michael Dabernig liegt, hofft man nun auf schnelle Umsetzung.
Betrieb im Herbst
"Es ist geplant, das Heizwerk im Herbst errichten zu können", so Bürgermeister Johann Schuster. Man habe noch auf ein weiteres Gutachten nachreichen müssen. Geplant ist das Heizwerk auf einem Grundstück unterhalb des Friedhofes am Kalvarienberg. "Eine handvoll Anrainer ist hier unmittelbar betroffen, wir hoffen, dass es diesmal keine Einsprüche bezüglich Lärm-, Geruchs- oder Abgasemissionen geben wird", sagt Schuster.
Bisherige Einsprüche
Heizwerkbetreiber und -planer Christian Pirker-Früher von Bioprojekte Millstatt bestätigt: "Der Bescheid wurde durch zwei Anrainerparteien mit Anwälten beeinsprucht, der Baubescheid 2. Instanz ebenfalls und wurde nun durch den Landesverwaltungsgerichtshof Klagenfurt in der 3. Instanz geprüft. Eine geforderte Nachwidmung hat nun Rechtskraft und wir mussten auch ein betriebstypologisches Gutachten nachreichen. Nun liegt es an der Gemeinde, den Baubescheid erneut auszustellen." Danach hofft man, mit dem Bau endlich starten zu können.
Sechs Jahre Planung
Insgesamt sechs Jahre Entwicklungs- und Aufbauarbeit nahm das Projekt bisher in Anspruch. Mit dem Fernheizwerk erfüllt Millstatt mit einem Schlag die von EU und Bund gesetzten CO2-Ziele bei Wärme. "Für die Abnehmer werden auch hohe Fördergelder nach Millstatt gebracht, wenn im Zuge des Anschlusses alte Heizsysteme auf den neuesten Stand gebracht werden", erklärt Pirker-Frühauf. Die Abnehmerförderung wurde für dieses Projekt auch bis Ende 2016 verlängert.
Zwischenlösung
Objekte, die erst gebaut wurden und auf einen Fernwärmeanschluss warten, wurden mit einer "Vorversorgungslösung" ausgestattet. Die Provisorien werden bereits zu den Vertragskonditionen der Fernwärme abgerechnet.
Daten und Fakten
Die Fernwärmeanlage soll eine Kesselleistung von zwei Megawatt haben. Circa sechs Millionen Kilowattstunden Wärmeverkauf ist geplant. Die Trassenlänge beträgt vier bis fünf Kilometer, die äquivalente Öleinsparung soll 800.000 Liter betragen. "Gegenüber Öl bringt es eine Einsparung von 180.000 Euro pro Jahr für die gesamten Abnehmern. Diese Wertschöpfung bleibt den Millstättern", so der Betreiber.
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