Bezirk St. Pölten: So brav sind die Händler
Eine Organisation und Geschäfte im Bezirk kämpfen gegen die Lebensmittelverschwendung an.
BEZIRK. Wir alle kennen das: Unsere Augen sind größer als der Magen, mit dem Inhalt unseres Kühlschranks könnten wir problemlos eine Kompanie versorgen und am Ende werfen wir alles, was sich dem "Ablaufdatum" auch nur nähert, sicherheitshalber weg. In jedem NÖ Haushalt wandern Lebensmittel im Wert von 300 Euro in den Müll. Jahr für Jahr.
"Kein Verfallsdatum"
"Es gibt den Begriff 'Verfallsdatum' gar nicht, es heißt Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD), das heißt, bis dahin muss das Produkt mindestens haltbar sein", erklärt Georg Brutschy, Betreiber der Stadt-Greißlerei in Neulengbach, "In den Köpfen ist aber 'Verfallsdatum' verankert, was gedanklich falsch ist". Er bietet Waren, die knapp vor dem MHD sind, 50 Prozent billiger an. "Was gar nicht mehr zu verkaufen ist, versuchen wir zu verschenken, unter anderem als Tierfutter", sagt der Neulengbacher.
Auch im ADEG-Markt in Wagram werden die Lebensmittel billiger angeboten. Ähnlich verhält sich dies bei der Lebensmittelkette Lidl. Sie arbeitet eng mit dem Sozialmarkt zusammen. Kurz vor Ladenschluss werden dort die offenen Lebensmittel günstiger angeschrieben, was trotzdem überbleibt, wird dann noch am selben Tag abgeholt.
ZUR SACHE: Team Österreich Tafel Kirchberg
Freiwillige Helfer vom „Team Österreich“ sammeln Lebensmittel ein, die von Supermärkten, lokalen Lebensmittelgeschäften usw. kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Die gesammelten Lebensmittel werden noch am selben Tag an Rotkreuz-Ausgabestellen direkt an Bedürftige ausgegeben. Die Ausgabe der Team Österreich Tafel in Kirchberg erfolgt jeden Samstag ab 18 Uhr bei der Rotkreuz-Stelle. Alle Bezieher werden diskret und anonym behandelt.
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