Kinder im Großraum St. Pölten mit Nadelstichen bestraft
ST. PÖLTEN (ip). Seit vier Jahren lebt ein afghanischer Asylwerber mit seiner Frau und fünf Kindern im Großraum St. Pölten. Den Umstand, dass die Erziehungsmaßnahmen seines Kulturkreises in Österreich strafbar sind, habe er erst erfahren, als sein älterer Sohn ihn anzeigte.
„Wenn mein Vater erfährt, dass ich zur Polizei gehe, wird er uns alle umbringen, glaube ich.“ Dieser letzte Satz im Aussageprotokoll des heute 14-jährigen Sohnes zeige, wie viel Angst zumindest vier der fünf Kinder des 42-Jährigen vor ihm gehabt hätten, meinte der St. Pöltner Richter Slawomir Wiaderek.
Schläge mit Lederriemen
„Ich wollte die Kinder auf den rechten Weg bringen“, verteidigte sich der Beschuldigte. Wenn er sie beim Lügen erwischte, sie schlechte Noten nach Hause brachten, also nicht seinen Vorstellungen entsprachen, setzte es Schläge, teilweise auch mit einem Lederriemen. Mehrfach nahm er auch Nadeln, mit denen er durch Stiche seine Nachkommen „eines Besseren belehrte“. Laut Aussage eines der Kinder habe er aber auch zugeschlagen, wenn er sich eigentlich nur abreagieren wollte.
Geständig und besserungswillig erklärte er dem Richter, dass er künftig, falls ihn eines seiner Kinder belüge, mit dem Betreffenden reden werde, wie er es bei einer Männerberatungsstelle gelernt habe.
Schmerzensgeld und bedingte Haft
Opfervertreter Alexander Heihs forderte von dem Asylwerber, der mit seiner Familie 3.200 Euro Sozialleistungen pro Monat bezieht, 40 Euro Schmerzensgeld pro Kind. Der Angeklagte akzeptierte die Forderung und nahm auch das Urteil von acht Monaten bedingter Freiheitsstrafe, Bewährungshilfe und die Weisung an einem Antiaggressionstraining teilzunehmen an. Das Urteil ist seitens der Staatsanwaltschaft noch nicht rechtskräftig.
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