Das Werk ist vollendet: Ehemaliger Seefelder Dorfbaum ist jetzt ein Kunstwerk am Zirler Martinsbühel

Ende August 2015: Ferdinand Lackner und sein bisher größtes Werk, aus dem Dorfbaum wurde eine Skulptur.
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  • Ende August 2015: Ferdinand Lackner und sein bisher größtes Werk, aus dem Dorfbaum wurde eine Skulptur.
  • hochgeladen von Georg Larcher

ZIRL. Der ehemalige Seefelder Dorfbaum hat in Zirl seine Bleibe gefunden, aus der Pappel wurde ein Kunstwerk. Dieses sollte wieder nach Seefeld zurückkehren, hoffte Lackner, aber die Gemeinde schlug sein Angebot aus, 5000,- € Miete oder 50.000,- € Ablöse für das vergängliche Kunstwerk zu zahlen. Lackners Enttäuschung hält sich in Grenzen, er ist froh, dass er den Baum damals für seine Kunst bekommen hat, das Holz wäre sonst im Heizwerk gelandet: "Solche Bäume haben durch ihre Art, Alter oder deren Geschichte und Plätze, wo sie standen, einen Reiz für meine künstlerische Arbeit. Der Seefelder Dorfbaum war sicherlich durch seine Größe und den Emotionen, die er durch die Schlägerung ausgelöst hatte, etwas Besonderes."

Ausdauer und Kraft

Der Baum hat Lackner körperlich wie geistig herausgefordert, um eine Skulptur mit fließenden Formen entstehen zu lassen: "Der Baum hat mir gezeigt, wie viel Ausdauer und Kraft es braucht, um solch ein Werk zu vollenden." Einige Schicksalsschläge begleiteten Lackner in den letzten vier Jahren: die Ehefrau erkrankte an Krebs, Todesfälle in der Familie. In seiner Arbeit am Baum fand er wieder Trost und Halt: "Immer wieder spürte ich die Vergänglichkeit als Spiegelbild der Natur, der auch wir Menschen ausgesetzt sind. Es ergaben sich dann Formen im Sinne: Alles fließt, nichts bleibt wie es war." Oft betrachtete Lackner stundenlang das Holz, dann schnitt und schnitzte er drauf los: "Man muss die Arbeit immer wieder ruhen lassen, sich neu orientieren, dann geht es weiter." Nach 2000 Arbeitsstunden wiegt die damals 12 Tonnen schwere Pappel nur mehr die Hälfte. Die 9 m hohe Skulptur hat Lackner mit einer Stahlsäule stabilisiert, er goss Beton in die Hohlräume, Eisenstreben halten die Äste zusammen. Es sind eigentlich zwei Seefelder Bäume, erklärt Lackner: In der Mitte ragt der frühere Baum des Hotels Klosterbräu heraus.
"Seit der Vollendung der Skulptur vergeht kein Tag, wo man nicht die Naturkraft spürt und sieht, wie sich die Arbeit gelohnt hat", schöpft Lackner Energie für neue Aufgaben: "Diese Skulptur ist eine wunderbare Ergänzung zu den anderen Großskulpturen hier, und jeder kann hierher kommen und ihn sich anschauen."

Bericht von Oktober 2011: Die Schlägerung des Dorfbaumes in Seefeld:
http://www.meinbezirk.at/imst/chronik/baum-in-kuenstlerhaende-d107025.html

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