Rätsel um Kadaver in Trasdorfer Weingarten
Weinbauobmänner haben keine Erklärung: "Steht in keinem Lehrbuch."
BEZIRK TULLN. "Das ist keinesfalls gang und gäbe", sagt Josef Bauer, Obmann des Weinbauvereins von Großriedenthal. "Davon habe ich noch nie gehört", fügt er hinzu.
Sonnenschein und ein mildes Lüfterl – da bietet sich doch ein Spaziergang durch einen Weingarten an. Doch – was dabei vorgefunden wurde, lässt viele Fragen offen. Mitten in den Weinstöcken hat ein Winzer ein Viertel eines Fuchses aufgehängt. Was der Grund dafür ist? "Wenn ein verwester Kadaver angebracht wird, geht kein anderes Tier in den Weingarten", vermutet Bauer den Grund dieser Aktion. Ablehnende Haltung auch in Königstetten bei Weinbauobfrau Gabriela Nagl-Neuhold: "Das habe ich überhaupt noch nie gehört – keine Ahnung, wozu das gut sein sollte."
Rehe abgeschreckt
Josef Wegl jun. vom Weinbauverein Rust vermutet, dass der Kadaver als Abschreckung vor Rotwild angebracht wurde: "Die Rehe fressen gerne die jungen Triebe der Weinstöcke. Vielleicht hat das aber einen jagdlichen Hintergrund – keine Ahnung", so Wegl gegenüber den Tullner Bezirksblättern. Bezirksjägermeister Alfred Schwanzer reagiert abweisend: "Das bringt gar nichts", sagt er, stellt jedoch eines fest: "Die Landwirtschaft wird immer schneller und breiter", durch die großen Maschinen würde man Hasen in Strohballen vorfinden und Fasane, die in fünf Teile zerlegt wurden. Daher seine Vermutung, dass der Kadaver raufgeschleudert wurde.
Als "pietätlos" bezeichnet Wolfgang Benedikt, Obmann der Weinstraße Wagram, diese Aktion – das Tier wurde aufgebunden: "Aus weinbautechnischer Sicht bringt das nichts, das steht auch in keinem Lehrbuch", ergänzt Benedikt, der sehr wohl weiß, dass Haarbüschel unter anderem Marder vom Auto abschrecken, aber im Weingarten ... Das lässt den Obmann nur den Kopf schütteln.
Hier geht's zum Artikel: Kadaver: Des Rätsels Lösung
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