Wir Tullner können Ost-Akw verhindern
32 Kilometer vor der Grenze lauert neue Atomgefahr – das können Sie tun.
BEZIRK TULLN. Die Ausbaupläne für das AKW Dukovany nahe der Grenze zeigen: Eine Katastrophe wie ein Reaktorunfall ist keine abstrakte Utopie. Doch wie gut ist unser Land auf den Ernstfall vorbereitet? Wie gut wird der Rat des Zivilschutzverbandes zum Schaffen eines Vorrates schon befolgt? Wir haben uns in den Kellern im Bezirk umgesehen und fanden neben Hobbyräumen auch Schutzräume, Nahrungsvorräte und Notstromaggregate.
Tiefkühltruhe prall gefüllt
"Wir könnten tagelang überleben, wir haben immer genügend daheim", sagt Katharina Kleiß. Obst, Gemüse, Nudeln und Reis sowie eine prall gefüllte Tiefkühltruhe würde die Familie sicher viele Tage über die Runden bringen. Es gehe nicht um Panikmache, man wolle nur Bewusstsein schaffen, so Manfred Henninger, Bezirks- und Regionsleiter des Zivilschutzverbandes. "Die Leute leben mit dem Wissen, dass alles zu jederzeit verfügbar ist, gehortet wird fast nichts mehr", weiß er aus Erfahrung.
Autonome Heizung von Vorteil
Zumindest für vier Tage sollte man Nahrungsmittel bevorratet haben, eine autonome Beleuchtung (etwa Kerzen) oder Heizmöglichkeit solle bedacht werden, so die Empfehlung des Experten. Mit dem kann Reinhold Wagner dienen, in seinem Schutzkeller hat er Nahrungsmittel gelagert, heizen könnte er zur Not mit Holz, denn bei einem Blackout "wurde auch die Stromheizung nicht funktionieren", so Wagner. In den 80er Jahren war es in Niederösterreich sogar Pflicht, bei Neubauten einen Schutzraum anzulegen. "Auf dem Einreichplan wurde dieser auch immer eingezeichnet, bei der Umsetzung hat's gehapert", erinnert sich Judenaus Bürgermeister Georg Hagl. Ob es im Bezirk Häuser mit Bunkern gibt? "Ja, gerade kürzlich habe ich zwei davon verkauft", informiert Immobilienmaklerin Renata Wäckerle, die bestätigt, dass "die Räume als Lagerraum genützt werden".
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.