"Wir meinen Energiewende ernst"
Österreichischer Solarpreis geht an Tulln
TULLN. "Es ist der vierte Umweltpreis in vier Monaten" erklärt Bürgermeister Peter Eisenschenk stolz. Die Bezirkshauptstadt wurde mit dem österreichischen Solarpreis – gestiftet von Eurosolar Austria – in der Kategorie Städte und Gemeinden ausgezeichnet.
Ausschlaggebend für die Juroren war die Errichtung der größten gemeindeeigenen Photovoltaik-Anlage Österreichs. In den vergangenen zwei Jahren wurden auf sechs verschiedenen Dächern öffentlicher Gebäude Anlagen errichtet, die insgesamt 895.000 kWh Leistung im Jahr erzeugen. Das entspricht dem Stromverbrauch von 250 Haushalten.
Tank Strom
Vier Stromtankstellen sollen die saubere Energie an den Abnehmer bringen. An den Standorten kann man kostenlos 100-prozentigen Sonnenstrom in Elektroautos und -Scooter tanken.
Klärgas-Heizung
Ergänzend zur Sonnennutzung errichtete die Stadtgemeinde ein Blockheizkraftwerk in dem die anfallenden Klärgase der neuen Kläranlage zur Energiegewinnung herangezogen werden. Mit diesem Biomasse-Fernheizkraftwerk werden weitere 350.000 kWh pro Jahr Leistung erzeugt.
Selbstbewusste Gemeinden
Die Vertreter der Jury – Hans-Otto Schmidt, Ingrid Wagner und Helene Schmidt-Levar – würdigten die Bemühungen der Stadtgemeinde einen aktiven Beitrag zur CO2-Reduktion zu leisten. "Die Energiewende bringt neue Arbeitsplätze vor Ort und eine Demokratisierung durch Dezentralisierung. Diese Selbstständigkeit führt zu einem anderen Selbstbewusstsein der Gemeinden", hebt Helene Schmidt-Levar die positiven Nebeneffekte sauberer Energiegewinnung hervor.
Grüne Zukunft
Im kommenden Budget nimmt der weitere Ausbau erneuerbarer Energienquellen den zweitgrößten Posten hinter der Straßenerhaltung ein. Rund 1,3 Millionen Euro möchte die Gartenstadt in saubere Energie investieren. "Ich denke, das zeigt, dass wir die Energiewende ernst meinen", sagt Eisenschenk.
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