Vier Marathons in drei Tagen
Von Tulln nach Klagenfurt: Michelhausener entdeckt Laufsport für sich und spendet Erlös für kranken Jakob.
MICHELHAUSEN / BEZIRK TULLN. "Dieses Buch geht auf Reisen", zeigt Markus Riederer, "Laufend Helfen", der in wenigen Tagen eine sportliche Herausforderung mit sozialem Hintergrund annimmt, die ihm so schnell niemand nachmachen kann. Der 37-jährige Michelhausener startet gemeinsam mit Robert Kasser von Tulln nach Klagenfurt – mit nur einem Rucksack, in dem Gewand und eine Getränkeflasche gepackt sind. Und das alles macht er für den kranken Jakob (siehe "Zur Sache"). Um auf die Aktion aufmerksam zu machen, nützt er die Chance des Wochenmarktes auf dem Tullner Hauptplatz: "Mir kommt vor, dass mich und die Aktion in Kärnten schon mehr Leute kennen als in Tulln selbst", lacht der gelernte Koch.
Projekte für einen guten Zweck hat er schon einige abgewickelt, so waren er und seine "Laufend helfen"-Truppe bereits zwei Mal beim Wings for Life-Run dabei, einmal wurden die Spenden an die kleine Anna aus Tulln, einmal an Philip aus Sieghartskirchen übergeben – die Bezirksblätter haben berichtet.
Jetzt geht's ans Eingemachte
Jenes Projekt, das jetzt über die Bühne gehen soll, hat's jedoch in sich: "Ich lauf am 30. September um 8 Uhr von Tulln nach Klagenfurt", erzählt Riederer. Zweieinhalb Tage, 320 Kilometer – wie schaut die mentale und körperliche Vorbereitung aus? "Ich bin im Training, bin den Halbmarathon in der Wachau gelaufen, zwei weitere Läufe stehen noch an".
Ohne Geld unterwegs
Riederer hofft auf die Unterstützung der Leute was Nahrungsmittel, aber auch Nächtigungsmöglichkeiten betrifft: "Einmal zwischen Wiener Neustadt und Kapfenberg und einmal vor Klagenfurt", so der Sportler, der noch nicht weiß, "wie es mir dann ergeht. Man muss sich vorstellen, dass wir vier Marathons in drei Tagen bewältigen werden, denn es ist unser Ziel, bis zu 160 Kilometer zu laufen", so Riederer, der den Laufsport erst vor eineinhalb Jahren für sich entdeckt hat. Eines steht jedoch fest: "Ich weiß, dass mich die Familie und der Jakob nach Klagenfurt ziehen und umso näher wir kommen, umso schöner wird es", sagt Riederer.
Zur Sache:
Jakob ist mit dem Apert Syndrom zur Welt gekommen und hat schon viele Operationen hinter sich. Um seine Entwicklung zu fördern, braucht seine Familie finanzielle Hilfe, um für die notwendigen Therapien aufzukommen.
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