Ex-Trainer von Skispringer Lukas Müller: "Ich bin zutiefst erschüttert"
Horrordiagnose Querschnittlähmung! Villacher Ex-Trainer des am Kulm so schwer gestürzten Kärntners Lukas Müller über die Gefahren des Skifliegens.
VILLACH (kofi). Peter Berger ist als Trainer der Kärntner Skispringer eine Legende: Martin Koch, Thomas Morgenstern – sie alle hatten ihre Übungseinheiten beim 58-jährigen Villacher. Auch der Spittaler Lukas Müller, 23, der am Mittwoch beim Skifliegen am Kulm so schwer zu Sturz kam, dass er nun möglicherweise querschnittsgelähmt bleibt, hat viele Jahr mit Berger trainiert.
WOCHE: Herr Berger, wie nimmt man so eine Hiobsbotschaft auf?
BERGER: Ich sage Ihnen, ich muss mich zusammenreißen, dass ich nicht losheule. Ich bin zutiefst erschüttert.
Wie haben Sie vom Sturz erfahren?
Ich bin ja in ständigem Kontakt mit den Springern. Habe auch schon mit Lukas' Mutter telefoniert. Wir alle klammern uns an die Hoffnung, dass die Lähmung keine endgültige ist. Man muss so positiv denken!
Es ist der bislang letzte Sturz einer Serie, die Villacher Springer betrifft.
Ja, es ist wie ein Fluch. 2009 der erste Sturz von Lukas, auch am Kulm. Dann die zwei Stürze von Thomas Morgenstern. Und auch der Kombinierer Philipp Orter ist ja im Vorjahr gestürzt.
Man spricht immer von den besonderen Gefahren des Skifliegens, wie am Kulm. Wie kann man sich den Unterschied zu normalen Sprungschanzen vorstellen?
Das ist ein Unterschied wie zwischen einem Segelflieger und einem Jet. Bei Anfahrtsgeschwindigkeiten von 100 Stundenkilometern hat man das Gefühl, die Kräfte, die auf einen einwirken, explodieren förmlich!
Sind Sie als Springer einst selbst gestürzt?
Ja, auch beim Skifliegen. In Planica war das, in den 1970ern. Ein fürchterlicher Bretzen, aber mir ist abgesehen von Prellungen nichts passiert. Da sieht man wieder, wie klein der Unterschied zwischen Glück und Unglück sein kann.
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