Heiße Diskussion über Umfahrungspläne

Foto: Alois Huemer
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TIMELKAM, LENZING (csw). Hunderte Bürger kamen ins Kulturzentrum Timelkam, um sich über die geplante Umfahrung Pichlwang zu informieren. Die Bürgermeister Johann Riezinger (Timelkam) und Rudolf Vogtenhuber (Lenzing) ersuchten um Sachlichkeit. Projektentwickler Johann Schwabegger vom Land OÖ präsentierte die geplante Trasse: Für die Umfahrung würde die B1 vom bestehenden Kreisverkehr bis zur Abfahrt Timelkam Mitte vierstreifig ausgebaut. Von dort weg soll eine neue, zweistreifige Straße errichtet werden. Die Trasse führt die Bahngleise entlang und mündet nach 1,4 Kilometern am südlichen Ortsende von Pichlwang in die bestehende B151 ein, ungefähr auf Höhe der Firma Lenzing Blechtechnik. Die Kammererbahn wird mittels eines 70 Meter langen Tunnels unterquert. Um die Anrainer vor Lärm zu schützen, soll die Pichlwanger Umfahrung bis zu sieben Meter unter Niveau liegen.
„Die Ortsdurchfahrt von Pichlwang ist noch eine Schwachstelle“, erklärt Schwabegger die Notwendigkeit. Bei einer Verkehrszählung 2012/2013 wurden dort 17.266 Fahrzeuge pro Tag gezählt, 2025 werden es mehr als 20.000 sein, rechnet der Planer hoch. Während Anrainer der Atterseebundesstraße das Projekt begrüßen, fürchten jene, die an der neuen Umfahrung wohnen, den entstehenden Lärm.

Bürgerinitiative gegründet
„Durch die Umfahrung werden mehr Menschen belastet, als es jetzt sind“, meldete sich Erich Hofstadler, zu Wort. Er vertrat gemeinsam mit der Lenzingerin Alexandra Breit die Bürgerinitiative gegen die Umfahrung (www.umfahrung-pichlwang.at). Sie fordert die Gemeinden auf, mögliche Alternativen zu prüfen. Das Problem werde nur verlagert. „Wir planen so etwas nicht, weil es uns lustig ist“, betonte Schwabegger. Die Trasse entlang der Bahn sei ideal, da sie Verkehrswege bündle. Ein Ausbau der bestehenden B151 inklusive Lärmschutzwänden sei wegen der vielen Ausfahrten nicht möglich. Derzeit müssen die Bewohner dort eine Lärmbelastung von 65 Dezibel in der Nacht aushalten, der Grenzwert liegt bei 50. „Jede Änderung bringt Widerstand. Aber ich bin überzeugt von dem Projekt“, so Bürgermeister Riezinger. Im Frühling werde das Thema im Gemeinderat behandelt. Kommt es zu einem Beschluss, wovon Riezinger ausgeht, kann das Land die Trasse verordnen. Diese muss dann freigehalten werden. „Bis gebaut wird, wird es noch etliche Jahre dauern“, so Riezinger. „Jetzt gibt es die Möglichkeit für Einsprüche.“

Kommentar

von Christine Steiner-Watzinger

Konflikte sind vorprogrammiert

Eine neue, große Straße in der Nähe des eigenen Hauses: ein Horrorszenario für viele Grundbesitzer. Sie fürchten um ihre Ruhe und die Erholung im eigenen Garten. Der Verkehr war immer anderswo. Warum sollte sich das jetzt ändern? Ob einst Timelkam, Frankenmarkt oder jetzt Pichlwang: Umfahrungspläne sorgen immer für schwierige Diskussionen, da zahlreiche Anrainer betroffen sind. Es gibt jene, die aufatmen können, und andere, die mit neuen Lärmbelastungen leben müssen. In allen Gemeinden wird die gleiche Frage gestellt: Braucht man überhaupt neue Straßen? Die Antwort ist: Ja, weil wir alle gerne mit dem Auto unterwegs sind. Das Besondere in Pichlwang ist, dass die Umfahrungstraße keinen großen Bogen macht und so beide Parteien nah beeinander wohnen. Da sind Konflikte vorprogrammiert.

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