Salzburger Erzbischof bedauert verbale Attacken eines Priesters
Aushilfspfarrer soll sich in einer Predigt in der Basilika Mondsee abfällig über die FPÖ und deren Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer geäußert haben.
MONDSEE, SALZBURG, LINZ. Wirbel um die Predigt eines Aushilfspfarrers der Erzdiözese Salzburg in der Basilika Mondsee: Laut einem Bericht der Zeitung "Wochenblick" soll der Priester die FPÖ und Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer verbal angegriffen haben. "Der bereits in Pension befindliche Geistliche hatte den örtlichen Pfarrer von Mondsee während dessen Kur vertreten und am vergangenen Sonntag in seiner Predigt laut Medienberichten unter anderem von einer ,blauen Brut’ sowie ,freiheitlichen Pharisäern’ gesprochen und vor der Wahl Hofers zum Bundespräsident gewarnt", heißt es in einer Aussendung der Katholischen Presseagentur "Kathpress".
"Entgleisende Ausdrucksweise"
Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner spricht in seiner Stellungnahme von einer "entgleisenden Ausdrucksweise" des Priesters, die er sehr bedauere. Die Predigt diene in erster Linie der Verkündigung des Evangeliums und der Prinzipien des menschlichen und gesellschaftlichen Zusammenlebens. Im Übrigen sei im Kontext demokratischer Vorgänge, im Besonderen bei Wahlen, die bedachtsame Wortwahl dringlich anzuraten. Dies gelte darüber hinaus grundsätzlich für jeglichen politischen Diskurs, so der Erzbischof. "Kirchliche Mitarbeiter, hauptamtliche wie ehrenamtliche, dürfen sich in ihrer Funktion nicht in tages- und parteipolitische Diskussionen einmischen", heißt es in der Aussendung weiter.
Von Vertretungsaufgabe entbunden
Da die Pfarre Mondsee zur Diözese Linz gehört, ist auch diese in dem Fall involviert. Diözesansprecher Michael Kraml bestätigte heute gegenüber "Kathpress", dass der Priester bereits von seiner Vertretungsaufgabe entbunden worden sei, weil er sich nicht an Richtlinien für kirchliche Funktionsträger gehalten habe. Jede "Instrumentalisierung der Gottesdienste für parteipolitische Zwecke" sei grundsätzlich nicht zulässig, so Kraml.
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