Landtag stimmt gegen Verbleib der Geburtshilfe in Waidhofen
Fast 15.000 Unterschriften und über 1.000 Demonstranten halfen nicht: ÖVP und SPÖ stimmten für die Schließung der Geburtshilfe.
WAIDHOFEN. Mit Spannung wurde am Donnerstag der Ausgang der Abstimmung im Landtag über den Verbleib der Geburtshilfe in Waidhofen erwartet. Wie die Bezirksblätter berichteten hatte Waidhofens Vizebürgermeister und FP-Klubobmann Gottfried Waldhäusl den Antrag gestellt, die Geburtenstation in Waidhofen zu belassen. Die Gemeinden des Bezirks haben sich diesem Antrag angeschlossen und eine gleich lautende Resolution beschlossen.
Am Donnerstagabend stimmten die Landtagsabgeordneten von ÖVP und SPÖ gegen den Antrag zum Erhalt der Geburtshilfe. FPÖ, Grüne und Team Stronach stimmten dafür.
SPÖ und ÖVP argumentierten mit der besseren Versorgung am Klinikum in Zwettl aufgrund der höheren Zahl an Geburten.
Initiator Gottfried Waldhäusl: „Einen Politiker erkennt man daran, wie er mit den Menschen bzw. mit den Schwächsten umgeht. Jeder Einzelne, der heute gegen den Erhalt der Station gestimmt hat, ist unfähig, grauslich und feige“, ärgert sich Waldhäusl. „Und ein potentieller Mörder noch dazu. Denn wenn die gefürchtete Situation eintritt und eine Mutter und deren Kind bei der Anfahrt in einen anderen Bezirk verstirbt, werde ich Sie alle zur Verantwortung ziehen.“
Vertreterinnen der Bürgerinitiative sind entsetzt: "Dass sich nicht einmal die Waldviertler Politiker im Landtag gegen eine Schließung gestemmt haben, ist einfach nur schwach", sagt Ulrike Ullrich, eine der Organisatorinnen der Unterschriftenaktion. "Nicht einmal die eigenen Volksvertreter stehen hinter den Anliegen der Bürger!"
Aufgeben kommt für die mittlerweile diskussions- und protesterprobten Frauen nicht in Frage: "Wir sammeln noch Ideen, wie wir weitermachen. Doch noch ist es nicht vorbei", sagt Ullrich.
Holding: "Entscheidung zum Wohl der Eltern"
"Im Landtag wurden nochmals alle bereits bekannten Fakten klar dargelegt und unterschiedliche Sichtweisen betrachtet. Schlussendlich handelt es sich bei der Entscheidung, die Stationen in Zwettl zu bündeln jedoch um keine politische, sondern um eine medizinische Entscheidung, die zum Wohl der Eltern und der Gesundheit der Neugeborenen getroffen wurde", teilte die Holding mit.
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