Robotik an der HTL Wels im Aufschwung
Zum Kompetenzzentrum für Robotik entwickelt sich die HTL Wels mehr und mehr. Waren es anfangs die sogenannten Knickarmroboter, die programmiert wurden, bilden längst hochdynamische Pick & Place-Roboter das Hauptforschungsfeld im Bereich der Mechatronik und des Maschinenbaues. Darauf setzt auch die Industrie, wie zahlreiche Anfragen und Kooperationen bei Diplomarbeiten zeigen.
Diese führende Stellung der HTL Wels wird nicht nur von der Wirtschaft anerkannt, der Schulstandort in der Messestadt ist auch seit Jahren Treffpunkt der Weiterbildung von Lehrkräften und anderen Experten sowie Ort des Erfahrungsaustausches und der Vernetzung.
Expertentreffen an der HTL
So trafen sich kürzlich in Wels wieder Lehrkräfte der HTLs Linz, Steyr, Leonding, Vöcklabruck und Ried, um sich über die neuesten Entwicklungen im Bereich der Robotik auszutauschen. Auf Einladung von Abteilungsvorstand (AV) Ralph Mitterhuber wurde je ein Basis- und ein Fortgeschrittenen-Seminar abgehalten. Dabei wurden auch die Welser Entwicklungen Tripod (mit Parallelkinematik) und Quadbot präsentiert – sowohl von Schülern, als auch von den Lehrern Christian Lehner und Manfred Hofinger, dem Leiter des Basisseminars.
Während beim Basislehrgang eine Grundlagenschulung von „Robotstudio“ samt praktischen Anwendungsbeispielen im Mittelpunkt stand, ging es im Fortgeschrittenseminar um die Beklebung von Prospekten mit Visitenkarten. Die Seminarteilnehmer schlüpften dabei in die Rolle von Abschlussschülern, da die Aufgabenstellung Diplomarbeitscharakter hat. Neben On- und Offline-Roboterprogrammiertechniken, Taktzeitüberlegungen und Rapidprototyping mittels 3D-Drucker bei der Werkzeugerstellung ging es tief in die Materie bei Diskussionen über Quaternionen.
Die Kriterien der Welser Eigenentwicklungen von Pick & Place-Robotern sind sehr konträr. Während ein Gerät, der Quadbot von Anfang an auf maximale Verfahrgeschwindigkeiten ausgelegt wurde, war der Tripod anfangs als reiner Schulungsroboter gedacht, der mittlerweile als Kleinserienprodukt chinesischen Hochschülern als Übungsgerät zur Verfügung steht. Daher sind bei diesem Roboter eine kostengünstige Fertigung und die leichte Transportierbarkeit, ein ansprechendes Design sowie die einwandfreie Funktion ausschlaggebend. Da sich das Gerät im harten Schulungseinsatz bewährt hat, forschen Schüler derzeit daran, den Roboter für Messaufgaben industriell einzusetzbar zu machen.
Neueste Roboter in Wels
„Wir arbeiten in Wels mit den allerneuesten Robotern“, sagt AV Mitterhuber, „schließlich ist die Robotik ein absoluter Zukunftsbereich, der Markt dafür steigt und steigt. Das sehen unsere Partner aus der Industrie genauso.“
Eine Sicherheitsschulung und Produktpräsentationen bildeten den Abschluss des eintägigen Workshops, der ob des großen Interesses nächstes Jahr sicherlich eine Neuauflage erleben wird.
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