Unendliche Geschichte S45-Verlängerung
Nicht-durchgeführte S45-Verlängerungen
Seit der Inbetriebnahme der Station Handelskai im Jahr 1996 gibt es regelmäßig Pläne für eine Verlängerung der Vororte-Schnellbahn S45 Richtung Praterkai. Laut dem Wiener Verkehrs-Masterplan 2003 hätte dieses Projekt bereits 2007 umgesetzt worden sein.
Im Herbst 2010 hat dann die – ohnehin schon vorsichtige – Ankündigung von SP-Verkehrssprecher Hora, dass man sich gemeinsam mit der ÖBB um die S45-Verlängerung bemühen werde, bei erfahrenen Beobachtern für Skepsis gesorgt.
Und Anfang 2012 hat dann sein Kollege Erich Valentin im SPÖ-eigenen Wiener Bezirksblatt getönt, dass die S45 bis zum Flughafen verlängert werden soll.
Passiert ist bis heute genau nichts.
Engagierte Leopoldsstadt, enttäuschende Brigittenau
Während in der Leopoldsstadt fast alle politischen Gruppen sich aktiv und deutlich für die Verlängerung der S45 zum Praterkai einsetzen, so sieht die Situation in der Brigittenau ganz anders aus:
Bis 2010 war die S45 für keine der Bezirksvertretungs-Fraktionen ein Thema.
Damals war die SPÖ stolz auf die Einführung der Buslinie 11B, die dieselben Nachteile wie der 11A hat: Langsames Vorwärtskommen durch häufige Haltestellen und jede Menge Ampeln, vor allem aber haben die Buslinien ihre Endstation schon lange vor dem Praterkai.
Die Grünen haben damals – ebenso wenig überzeugend - eine Straßenbahnlinie 11 anstatt der Busse verlangt.
Von den anderen Parteien der Bezirksvertretung im 20. war zu diesem Thema gar nichts zu vernehmen.
S45 Verlängerung für Ulrich Lintl schon 2010 Wahlkampf-Thema
Für eine Brigittenauer Liste ist die S45 Verlängerung schon 2010 ein absolutes Hauptthema im Wahlkampf gewesen: Für die „Plattform Direkte Demokratie“ (DEM) mit Bezirks-Spitzenkandidat Ulrich Lintl
Lintl:
„Ich fühle mich in meinem Engagement voll bestätigt und bin stolz darauf, dass das Konzept der S45 Verlängerung mit Anbindung an U1, U2 und S80 jetzt auch von Mitbewerbern aufgegriffen worden ist. In der Brigittenauer Bezirkvertretung ist aber selbst jetzt die Zustimmung zu diesem Projekt sehr halbherzig.
Für mich völlig unverständlich: Die S45-Verlängerung bringt auch für die Menschen im 20. Bezirk große Vorteile: Wer vom 20. Bezirk zum Happel-Stadion, zum unteren Handelkai oder auch nach Stadlau oder Simmering gelangen möchte, der muss heute sprichwörtlich ‚mit der Kirche ums Kreuz fahren’. Mit einer S45 bis Praterkai würde das wesentlich einfacher und schneller gehen.
Ich werde jedenfalls in der Brigittenau Druck machen und es der Stadtregierung nicht einfach durchgehen lassen, dass die S45 Verlängerung weitere 10 Jahre verschleppt wird.“
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