2. und 3. Bezirk
18er-Verlängerung im Wiener Petitionsausschuss behandelt
Mit einer Petition wollen Anrainerinnen und Anrainer die Verlängerung der Linie 18 von der Landstraße in die Leopoldstadt verhindern. Mit mehr als den nötigen 500 Unterschriften wurde das Anliegen im Ausschuss des Wiener Gemeinderats thematisiert. Dieser gab eine Empfehlung ab.
WIEN/LEOPOLDSTADT/LANDSTRASSE. Mit sieben neuen Haltestellen soll die Linie 18 künftig von der Schlachthausgasse durch den Prater bis zum Handelskai bzw. der Dr.-Natterer-Gasse fahren. Der Baubeginn ist für 2025 angesetzt, die Fertigstellung für Herbst 2026. Doch nicht alle sind mit der Verlängerung der Straßenbahn zufrieden. Das zeigt die Petition mit dem Titel "Gegen die Verlängerung der Straßenbahnlinie 18 vom 3. Bezirk in den 2. Bezirk".
Mit den nötigen 500 Unterschriften – genauer gesagt mit 594 – wurde das Anliegen im Wiener Petitionsausschuss eingereicht. Im Gemeinderat wurde das Ganze thematisiert und eine Empfehlung für die zuständigen Stellen der Stadt Wien ausgesprochen.
"2. Bezirk braucht die Straßenbahn nicht"
Argumente gegen die Verlängerung des 18ers lieferte Petitionseinreicherin Helga Haas mehrere. Grundlegend brauche es die Straßenbahn im 2. Bezirk nicht, da die Wohngegend bereits jetzt gut öffentlich mit der Buslinie 77A erschlossen sei. Zudem würde man mit der Straßenbahn das wichtige Naherholungsgebiet, den Grüner Prater, „durchschneiden“.
Kritik äußerte Haas auch an der geplanten Umkehrschleife, welche am Handelskai bzw. Dr.-Natterer-Gasse entstehen soll. So scheine ihr die Länge der geplanten Umkehrschleife von rund 650 Metern nicht plausibel. In der „kurzen und durch hohe Wohnhäuser engen“ Dr.-Natterer-Gasse solle die Straßenbahn laut Plan zweimal um die Kurve fahren, was nach Ansicht der Petitionseinreicherin keiner noch so modernen Straßenbahn geräuscharm gelingen könne.
Demnach befürchtet man eine hohe Lärmbelastung für die Anrainerinnen und Anrainer. Auch würden Parkplätze wegfallen. Deshalb wollen die Unterstützenden der Petition, dass man die Umkehrschleife verlegt und diese im Kreuzungsbereich Engerthstraße/Olympiaplatz, bei der neuen Sport Arena Wien oder beim Ernst-Happel-Stadion errichtet.
Empfehlung des Ausschusses
Nachdem Haas gehört wurde, beriet sich der Gemeinderat. In der darauffolgenden Sitzung des Petitionsausschusses wurde das Ergebnis mitgeteilt: Man sprach die Empfehlung an den zuständigen Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ), die bisherigen hohen Standards in der weiteren Detailplanung beizubehalten. Hierbei bezog man sich auf die Aufwertung des Gebietes, die Verbesserung der öffentlichen Anbindung bei Großveranstaltungen und die Erreichbarkeit der Erholungs- und Sportanlagen im Prater.
Letztlich wurde die Behandlung der Petition abgeschlossen. Laut dem Wiener Gemeinderat würde die Verlängerung der Straßenbahnlinie 18 den klimapolitischen Zielsetzungen entsprechen und demnach ein wichtiges Vorhaben zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs sein. Zudem würde die Planung detailliert auf die unterschiedlichen Anforderungen und Problemstellungen eingehen.
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