Der Paradiesvogel und Gott
Isabella Bogner-Bader: Das Ausnahmetalent der deutschsprachigen Kulturszene arbeitet intensiv, trotz Krebserkrankung.
ZELL AM SEE. Sie ist Sängerin, Malerin, Performerin, Regisseurin, Art-Couture-Designerin und wird oft als Paradiesvogel bezeichnet. Jetzt fühlt sie sich aber eher wie ein Chamäleon: Sie passt sich auch der grauen Phase an. Künstlerisch befindet sich Isabella Bogner-Bader am Höhepunkt ihres Schaffens, die Karriere läuft auf Hochtouren.
"Eine Welt ist zusammengebrochen"
"Das rennt jetzt von selber, ich werde von überall angefragt", freut sich die Künstlerin. Durch ihre Bühnen-Shows in Paris mit Jean Paul Gaultier wurden die Medien und die Kunstwelt auf sie aufmerksam. Es folgten Shows unter anderem in Mailand, Berlin, Wien, München und Salzburg. Nach der letzten großen Ausstellung 2014 in Wien kam jedoch mit der Diagnose Leukämie ein gesundheitlicher Einschnitt im Leben der Zeller Powerfrau und ihrer Familie. "Für mich ist eine Welt zusammengebrochen", erzählt sie offen.
Überwältigender Zuspruch in den Sozialen Medien
Das Multitalent hat ihre Krankheit über Soziale Medien öffentlich thematisiert. Das Echo war enorm, es kam überwältigender Zuspruch. "So viele Leute schreiben, dass sie für mich beten", freut sich die gläubige Künstlerin. Sie habe zwar viele Fragen an Gott, aber sie sei überzeugt davon, er habe ihr genau jene Krebsart zugemutet, die sie ertragen könne. Im Krankenhaus hat Isabella Bogner-Bader mit Aufzeichnungen begonnen, die nun als Buch herausgebracht werden. "Das Buch dient mir wie eine Krücke, nur das letzte Kapitel fehlt jetzt noch", erklärt die Künstlerin.
Buch der Hoffnung
"Das ist kein Tagebuch über meine Chemo. Wer Krebs hat, kennt das ja und die anderen sollen keine Angst bekommen", beschreibt sie ihr Werk. Es sei vielmehr eine Autobiographie zum Schmunzeln. Die zentrale Botschaft: "Man darf die Hoffnung nie aufgeben." Derzeit fühlt sie sich stark und malt auch wieder. Ihre nächste Ausstellung am Attersee Anfang Mai wird vermutlich aber ohne sie stattfinden, denn sie bereitet sich auf eine Knochenmarktransplantation vor. In Wien wurden zwei geeignete Spender gefunden. Nach der Transplantation wird sie dieses fehlende Kapitel im Buch noch ergänzen.
Text: Gudrun Dürnberger
Foto: Barbara Starzinger
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