Gregory Couillard bringt Frankreich-Flair an den Alsergrund

- Gregory Couillard steht jeden Tag selbst in seiner "La Mercerie" - die hausgemachten Baguettes schmecken übrigens unvergleichlich gut!
- hochgeladen von Ulrike Kozeschnik-Schlick
Was macht ein Franzose, wenn er in Wien gute Baguettes essen will? Er gründet ein Lokal und bäckt selber.
ALSERGRUND. April 2016, es war nach Mitternacht und regnete. Gregory Couillard hatte an diesem Abend seinen besten Freund in der Berggasse besucht, um mit ihm ein Fußballspiel anzusehen. Und die letzte Straßenbahn war gerade davongefahren. „Da fiel mir das Lokal Ecke Servitengasse zum ersten Mal auf. Ich bin hinübergegangen, habe durch die Auslagen hineingesehen und war von den alten Möbeln und der Einrichtung fasziniert“, erinnert sich Couillard.
„Am nächsten Tag kam ich wieder und war sofort überzeugt: Dieses Lokal muss ich haben!“ Damals stand allerdings noch nicht fest, wofür. „Kurz darauf wollte ich mit meinen beiden Töchtern schön frühstücken. Doch nirgends in Wien gab es wirklich gute Baguettes. Ich dachte, warum nicht selbst ein Lokal machen und Baguettes backen?“
Sieben Jahre in Qatar
Die letzten sieben Jahre hat Couillard mit seiner Familie in Qatar verbracht, wo er die Qatar Luxury Group gründete und leitete. Das Luxussegment war nichts Neues für den Top-Manager, der viele Jahre im LVMH-Konzern (Moët Hennessy – Louis Vuitton) in Australien, Südostasien und Japan sowie als General Manager für Frankreich und Continental Europe tätig war. „Meine Familie wollte endlich wieder in ein Klima mit Jahreszeiten zurück, ein wahrer Luxus, der den Kopf frei und rundum glücklich macht“, erzählt Couillard.
Und überhaupt wollte er sich „etwas zur Ruhe setzen“. „Wir hatten Rom, New York und Wien als Lebensmittelpunkt diskutiert.“ Es wurde Wien. „Ich habe hier vor 20 Jahren als Austausch-Student an der WU Wirtschaft studiert und 1996 Danone International gegründet.“
Außerdem sei die Lebensqualität in Wien unvergleichlich. „Eine wunderschöne, sichere Stadt mit einem großartigen kulturellen Angebot. Es ist Leben in einer Metropole wie in einem Dorf.“ Couillard stammt selbst aus Montpellier an der französischen Mittelmeerküste. Heute lebt die Familie im 1. Bezirk. „Wir wohnen wenige Schritte vom Lokal entfernt. Es hätte ja der 9. werden sollen, aber ein Wasserschaden hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht."
Französisches Lebensgefühl
„Wie gesagt, eigentlich wollte ich mich zur Ruhe setzen, aber mit 44 Jahren ist das eindeutig zu früh“, erzählt Couillard. Anfang November wurde die ehemalige Drogerie mit dem schön res-taurierten Original-Interieur – zuletzt war dort ein Modeladen –#+eröffnet. „La Mercerie“ bedeutet übersetzt „Kramladen“, und Krimskrams hat es in den vielen Fächern und Laden früher in großer Menge gegeben, das beweisen die kleinen Schilder mit charmanten Aufschriften wie „Batterien“, „Medizinische Seifen“ oder „Bimsstein“.
Besonders stolz ist Monsieur auch auf die ebenfalls im Original erhaltenen Bodenfliesen aus 1905. „Alles atmet hier Geschichte. Die Atmosphäre ist unvergleichlich. Es war bei mir Liebe auf den ersten Blick!“ Natürlich sind die Spezialitäten des Hauses wie Baguettes, Croissants, Pains au Chocolat und Brioches typisch französisch und hausgemacht. Aber Couillard legt auch Wert auf gute lokale Produkte, die zum kulinarischen Konzept passen. Es gebe auch nichts Spannenderes, als neue Köstlichkeiten und deren Produzenten zu entdecken. Und Monsieur steht gut gelaunt täglich selbst im Geschäft. „Nur das frühe Aufstehen ist nicht ganz meines“, gibt er zu.
"La Mercerie" ist in der Servitengasse, Ecke Berggasse und Montag bis Samstag von 8.30 bis 19 Uhr geöffnet.


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