Im Grätzel des Schmetterlings
Herbert Tampier ist Musiker. Und ein eingeborener Währinger. Seit vielen Jahren lebt er im Kreuzgassenviertel.
18 Jahre lang war der Vollblutmusiker Mitglied der Kult-Band "Die Schmetterlinge". "Eine wunderbare Zeit mit wirklich eindrucksvollen Phasen und Erlebnissen", erinnert sich Tampier gerne an damals. Die Musik, das Komponieren und Texten hat ihn seither nicht mehr los gelassen. Aktuell zeichnet er für den musikalischen Part, die Songtexte und die männliche Hauptrolle im Stück "ARGE Mordslust - ein musikalischer Thriller" verantwortlich, der am 11. April im Kosmostheater Premiere hat.
Die Zusammenarbeit des Erfolgs-Trios Michaela Riedl-Schlosser (Buch), Susanne Draxler (Regie) und Herbert Tampier geht damit bereits in die dritte Runde (zuletzt bei "Höllischer Himmel - eine Revue"): "Wir arbeiten übergreifend, ich habe dabei musikalisch und textlich die Möglichkeit, ins Buch von Michaela hineinzuarbeiten und mein Part verbindet sich jedes Mal mit ihrem als wäre er aus einem Guss", freut sich der Musiker-Schauspieler über die tolle Zusammenarbeit. Und die Schauspielerei, eine neue Leidenschaft? "Nein. Ich bin vielleicht etwas extrovertierter als andere Musiker, habe keine Berührungsängste mit dem Publikum, was mir das Schauspielen leichter macht."
Überhaupt hätte man als Musiker von Haus aus ein gutes Gefühl für Timings und Höhepunkte. "Das hilft beim Spielen." Und ein spannendes Abenteuer sei es jedes Mal. "Das aktuelle Stück rund um vier mörderische Frauen und einen asthmatischen Auftragskiller ist ein hintergründiger Trash-Krimi, der dem Publikum hoffentlich genauso viel Spaß machen wird wie uns."
Da geht er auch heute noch gerne die Wege seiner Kindheit, etwa in den schönsten Park Wiens, wie er sagt, den Türkenschanzpark, der nur zehn Gehminuten von seiner Wohnung entfernt ist. "Zum Nachdenken und Auslüften zwischendurch." Sitzt in der Meierei und bedauert, dass die Sandkiste verschwunden ist: "Das war nett. Meine Tochter, sie ist heute 30, hat mit den Kindern im Sand gespielt, wir Erwachsenen konnten daneben gemütlich sitzen und plaudern." Er liebt das Wasser im Park, die Bahntunnel, die ihn schon als Kind fasziniert haben und die Paulinenwarte.
Aber auch Neues kann eine Bereicherung sein. "Beispielsweise das Aumann. Dieses Lokal passt genau hierher, es hätte erfunden werden müssen, stünde es nicht schon da." Und manches entdeckt man erst durch andere: "Das Café Mocca in der historischen Schnellbahnstation Gersthof hat mir meine Tochter gezeigt."
Seither fühlt er sich in dem gemütlichen Lokal, das Nadia Zampini seit sechs Jahren betreibt, so richtig zu Hause. Natürlich auch im schönen, großen Garten des Lokals. "Da finde ich es reizvoll, dass über einem die Züge ankommen und abfahren, während der Verkehr der Gersthoferstraße irgendwie draußen bleibt."
Info zu "ARGE Mordslust" (Vorstellungen bis 28. April in 1070 Wien, Siebensterngasse 42) unter www.kosmostheater.at.
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