8.000 Notschlafplätze für Flüchtlinge in Wien
Zur Entlastung der Hilfsorganisationen gibt es einen neuen Online-Dienst für freiwillige Helfer
WIEN. Der Bereich, den der Wiener Flüchtlingskoordinator Peter Hacker übersieht, ist ein großer: Tausende Menschen werden jeden Tag in Bahnhöfen und Notunterkünften verpflegt, medizinisch versorgt, und von einem Ort zum anderen transportiert.
Dass das alles funktioniert, liegt nicht den Bemühungen der Stadtverwaltung allein, hier helfen Nichtregierungsorganisationen, Einsatzkräfte, Wiener Linien und ÖBB und vor allem viele private Freiwillige zusammen.
8.000 Betten, 6.000 Essen
In welchen Dimensionen diese Zusammenarbeit mittlerweile abläuft, schildert Koordinator Peter Hacker: "Wir haben 8.000 Notschlafplätze in Wien eingerichtet, zusätlich zu den 10.700 Plätzen für Menschen, die bereits einen Asylantrag gestellt haben und sich in der Grundversorgung befinden."
"6.500 davon sind von der Stadt bereit gestellt, etwa 1.500 von Organistationen; vor allem Pfarren, aber auch die türkische Gemeinde und ähnliche", ergänzt Sozialstadträting Sonja Wehsely (SP). 6.000 Essen können täglich gekocht und auf Bahnhöfe und Betreuungseinrichrungen verteilt werden.
Wie wichtig Freiwillige in dem Gefüge sind, zeigen nicht nur die Helfer von Train of Hope am Hauptbahnhof, die die dortige Versorgung in ihrer Gesamtheit privat organisieren: Auch als die Ferry-Dusika-Halle Montagnacht um 2 Uhr erstmals als Notschlafstelle geöffnet wurde, waren laut Wehsely 70 Menschen nach einem Social-Media-Aufruf innerhalb von einer halben Stunde zur Stelle, um zu helfen.
Zentrale Stelle für Freiwillige
Diese Menschen besser zu koordinieren, das Ziel hat sich Landtagspräsident Harry Kopietz (SP), der auch die Helfer Wiens mit organisiert, gesetzt: Auf der Seite www.flüchtlinge.wien können Freiwillige eintragen, wann sie Zeit für kurzfristig angeforderte Unterstützung hätten, und werden per E-Mail oder SMS aktiviert. "Das Ziel ist eine Entlastung der Organisationen wie der Caritas, die durch die derzeitige Situation an ihre Grenzen gebracht werden", erklärt Peter Hacker.
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