Für Opfer von Menschenhandel
"Hope for the Future" begleitet ins neue Leben
Der Alsergrunder Verein "Hope for the Future" unterstützt Opfer von Menschenhandel mit Nähworkshops.
ALSERGRUND. Der Ausstieg aus der Prostitution ist oft schwierig: Viele Sexarbeiterinnen sind aus dem Ausland und haben in Wien kein soziales Netz. Ihnen, aber auch Opfern von Menschenhandel, will der Verein "Hope for the Future" mit Sitz am Alsergrund eine Perspektive geben.
Der Verein bietet Nähworkshops und Deutschkurse an, mit denen die Frauen auf dem Weg in ihr neues Leben unterstützt werden. "Das Thema beschäftigt mich seit Jahren", sagt die Leiterin Andrea Staudenherz. Sie besuchte als Streetworkerin früher Laufhäuser und Bordelle und merkte dabei, dass es wenig Unterstützung bei der Integration in den Arbeitsmarkt gibt. "Die Frauen tragen oft gesundheitliche oder psychische Probleme davon. Diese hinter sich zu lassen, ist ein mehrjähriger Prozess", sagt Staudenherz. Die Nähkurse bieten eine Tagesstruktur, Erfolgserlebnisse und Austausch. In den Deutschkursen wird Praxisrelevantes für die Arbeitswelt vermittelt. Der Verein bekommt keine staatliche Unterstützung. Von dem, was beim Verkauf der genähten Taschen und Rucksäcke hereinkommt, geht ein Teil in Form von Lebensmittelgutscheinen an die Klientinnen, ein Teil trägt zum Erhalt der Strukturen bei. Auch auf Spenden ist man angewiesen.
Hotel als Partner
Besonders glücklich ist Staudenherz über eine Kooperation mit einem niederösterreichischen Seminarhotel, in dem einige Teilnehmerinnen einer Arbeit nachgehen. "Sie sind dort nach dem Kollektivvertrag angestellt und werden von einer Sozialarbeiterin und ehrenamtlichen Deutschlehrerinnen unterstützt", erzählt die Leiterin.
Das vergangene Jahr war für die Klientinnen und den Verein schwieriger als sonst. Einnahmen von Oster- und Weihnachtsmärkten fehlten. Trotzdem konnten 2020 insgesamt 22 Menschen begleitet werden, die meisten von ihnen aus Rumänien, Ungarn, Nigeria, China und Bulgarien. Viele von ihnen sind in einer schwierigen finanziellen Situation, nur wenige haben Anspruch auf Mindestsicherung. Einige wohnen in einem Schutzhaus, in dem sie auch finanziell unterstützt werden.
Unter www.hopeforthefuture.at erfährt man mehr über den Verein und gelangt auch zum Onlineshop.
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