Radstreifen statt Ladezone
Weil Firma nicht mehr existiert, ist nun Platz für Mehrzweckstreifen
Parkplatzvernichtung oder schlicht mehr Platz für alle Verkehrsteilnehmer auf der Straße? In der Liechtensteinstraße wurden eine Ladezone und rund fünf Parkplätze entfernt, dafür konnte ein Mehrzweckstreifen markiert werden.
Anfang November markierte die MA 28 auf einer Länge von rund 300 Metern beidseitig Mehrzweckstreifen in der Liechtensteinstraße (vom Bauernfeldplatz bis zur Thurngasse). „Das ist ein Lückenschluss im Radwegnetz Wiens“, erklärt Matthias Holzmüller von der Magistratsabteilung.
Ladezone weg, Parkplätze weg
Die Mehrzweckstreifen wurden durch den Wegfall einer Ladezone möglich. Jenes Unternehmen, das diese beantragt hatte, existiert nicht mehr. Die Zone konnte daher entfernt werden und – um genügend Platz für den Mehrzweckstreifen zur Verfügung zu haben – mussten gleich zehn Stellplätze mit dazu weichen. Gewerbetreibende in der Liechtensteinstraße beklagen nun den Wegfall der Ladezone samt „Parkplatzraub“.
„Die einzige Ladezone in der Gegend bleibt nun in der Porzellangasse. Ich frage mich, wie das für Gewerbetreibende weitergehen soll. Einer Belebung der Wirtschaft kommt diese Aktion nicht gleich“, beschwert sich Karl Gratzer, Chef des Zuckerlgeschäfts am Bauernfeldplatz.
Bewusstes Aufschieben
„Das Parkplatzvernichtungsmonster hat wieder zugeschlagen. Radwege in Ehren, aber man kann es übertreiben“, ärgert sich VP-Klubobmann am Alsergrund, Gregor Eitler, über die Entwicklung. Die Bezirksvorstehung habe bewusst bis einige Wochen nach der Wahl mit dieser Verkehrsaktion gewartet, unterstellt Eitler.
Einbettung in Masterplan
„Die Einrichtung ist in einem Masterplan der Stadt Wien eingebettet und steht daher in der Bezirksvertretung nicht zur Diskussion. Das wurde im Rathaus entschieden“, erklärt Bezirksvorsteherin Martina Malyar, die weiterhin hinter einer radfreundlichen Politik steht.
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