Alsergrund
Taubendreck statt Luxuswohnungen in der Zimmermanngasse
Die Renovierung eines Altbaus in der Zimmermanngasse 17 steht still. Die Anrainer zeigen sich verärgert.
WIEN/ALSERGRUND. Als "gediegen urban" und "zeitlos en vogue" werden die Altbauwohnungen in der Zimmermanngasse 17 auf der Website eines Maklerbüros beschrieben – mit Preisen bis zu 1.395.000 Euro. Davon ist aktuell jedoch nichts zu sehen: Der Altbau gleicht einem Geisterhaus, obwohl ursprünglich angekündigt wurde, dass die Luxusimmobilie bis Jänner 2022 fertiggestellt werden sollte.
Der Ärger bei den Anrainern ist groß, denn sie blicken seit gut einem Jahr auf eine Baustelle. Es scheint, als würde nichts weitergehen. Zudem häufen sich die Probleme: "Im Spätsommer beziehungsweise im Frühherbst 2021 hat man immer weniger Arbeiter gesehen. Nachdem im Winter 2020 extrem schnell gearbeitet wurde, sind wir nun verunsichert, wie lange das Ganze noch dauern wird", erzählt Anrainer und Bezirksrat Matthias Schwendtner (Grüne).
Ohne Genehmigung gefällt
Informationen für die Anrainer habe es seitens des Bauträgers bislang nicht gegeben. Bereits in der Vergangenheit hat es mit der Liegenschaft Probleme gegeben, über die die BezirksZeitung berichtet hat.. Damals wurde ein großer Säulenahorn aus dem Innenhof des Gebäudes entfernt – ohne Genehmigung. Als die zuständige Behörde davon erfuhr, ordnete sie eine Ersatzpflanzung an. Dem wurde bis heute nicht nachgekommen.
Ein weiteres Problem, das durch den langen Leerstand entstanden ist: Es scheint, als hätten sich dort Tauben eingenistet. "In den vergangenen Monaten hat man gesehen, dass sich in dem Gebäude immer mehr Tauben eingenistet haben", so Schwendtner. Der Kot der Tiere verteile sich über die Balkone im Innenhof. Dies sei vor dem Leerstand nie ein Problem gewesen.
Ersatzpflanzungen fix
Mehrmalige Versuche vonseiten der BezirksZeitung, den Bauträger zu erreichen, sind unbeantwortet geblieben. Vom Magistratischen Bezirksamt haben wir jedoch eine Antwort bekommen, die Grund zur Hoffnung gibt: "Da das Generalsanierungsverfahren für diese Liegenschaft im Juni 2022 abgeschlossen sein wird und eine gärtnerische Ausgestaltung erst im Anschluss daran sinnvoll scheint, werden im nächsten Monat die Standorte und Baumarten für die Ersatzpflanzung festgelegt und eine Frist zu deren Durchführung innerhalb der nächsten vegetationsmäßig günstigen Pflanzperiode bis Ende November 2022 verfügt werden."
Schwendter hofft, dass dies auch ordnungsgemäß geschehen wird: "Als Bezirksrat ist es mir ein Herzensanliegen, dass Bäume nicht unnötig gefällt werden. Als Anrainer würde ich mir zumindest Informationen dazu wünschen, was bezüglich der Baustelle zu erwarten ist."
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.