"Unsere Gäste hatten Todesangst"

- Peter Friese vor dem berühmten Schwarzen Kameel, dem laut ihm "egalitärsten Lokal Wiens".
- hochgeladen von Christine Bazalka
INNERE STADT. (al/tb). Der 24. Jänner 2014 wird Peter Friese, dem Chef des Schwarzen Kameel, noch lange in Erinnerung bleiben: An diesem Tag eskalierten die Proteste gegen den Akademikerball in der Hofburg. 30 Geschäfte wurden in der Innenstadt verwüstet – darunter auch das Schwarze Kameel in der Bognergasse.
"Den Schaden kann man ersetzen. Aber wir, die Gäste und meine Mitarbeiter, wussten überhaupt nicht, was auf uns zukommt. Wir alle hatten Todesangst", sagt Friese im bz-Interview.
Mehrere Male rief er an diesem Abend die Polizei – vergeblich, die Situation war außer Kontrolle geraten, so der Geschäftsmann. Wegen der Proteste rund um den diesjährigen Akademikerball, der am 30. Jänner stattfindet, will Friese keine zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen treffen: "Diese Menschen lieben doch die Provokation. Wenn wir Securitys aufstellen, ist das doch wie eine Einladung."
Die Wirtschaftskammer Wien hat dieses Jahr ein Soforthilfe-Paket für Unternehmer geschnürt und bis 6. Februar eine Notfall-Hotline eingerichtet. In der Nacht des Akademikerballs sind die Mitarbeiter rund um die Uhr unter 01/51450-1099 erreichbar.
Sollte es zu Vandalenakten kommen, können die Geschäftsleute auch Sicherheitspersonal anfordern. "Die Securitys sollen nicht Cowboy spielen", betont ein Mitarbeiter der Wirtschaftskammer, sondern bis beschädigte Auslagen repariert sind, das Geschäft bewachen. 15 Securitys werden in der Nacht des Akademikerballs auf Abruf zur Verfügung stehen. Die Kosten für die Bewachung – die Wirtschaftskammer geht von 10.000 bis 15.000 Euro aus – werden von der Wirtschaftskammer finanziert.
Zusätzlich werden im Notfall rasch Handwerker, etwa Glaser, Metalltechniker, Spengler und Maler, vermittelt.
ZUR SACHE
"Ab 17 Uhr die Innenstadt meiden!", rät die Wiener Polizei, wenn am Freitag, den 30. Jänner, der umstrittene Akademikerball in der Hofburg stattfindet.
2.500 Polizisten sind im Einsatz, 20 Gegendemonstrationen wurden angemeldet und 6.000 Demonstranten werden erwartet. Im Vorjahr kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen in der Innenstadt. Es gab 15 Festnahmen, 22 Menschen wurden verletzt. 30 Geschäfte wurden 2014 verwüstet, der Schaden betrug mehrere Hunderttausend Euro.
Die Polizei twittert am Tag des Akademikerballs unter twitter.com/LPDwien


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