Engel im Bezirk
Wie Weihnachten im St. Anna Kinderspital gefeiert wird
Weihnachten im St. Anna Kinderspital: für viele ein trauriger Gedanke. Für die Mitarbeiter ist das ganz normal.
WIEN/ALSERGRUND/JOSEFSTADT. Erkrankungen machen leider keine Pause, auch nicht im St. Anna Kinderspital an der Bezirksgrenze zwischen dem Alsergrund und der Josefstadt. Hier werden schwer kranke Kinder behandelt.
Sie leiden vor allem an Krebs- und Bluterkrankungen. Für viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen heißt das, dass sie auch an den Weihnachtsfeiertagen arbeiten müssen – so wie etwa Veronika Kirchlechner: Die Ärztin ist auf Lungenkrankheiten spezialisiert und wird am 25. Dezember im Einsatz sein.
"Ich arbeite sowohl in einer Spezialambulanz als auch auf den Stationen, doch an den Feiertagen ist nur die Notfallambulanz für akut kranke Kinder geöffnet", erklärt die 53-Jährige. "Und natürlich müssen die kranken Kinder auf der Station rund um die Uhr versorgt werden." Sie behält den Überblick darüber, wie sich die medizinische Situation der jungen Patienten und Patientinnen entwickelt, und greift in Notfällen ein.
Ein "Dienst wie jeder andere"
"Für uns im St. Anna Kinderspital ist Weihnachten im Prinzip ein Dienst wie jeder andere", erzählt die Ärztin. "Aber natürlich fehlt man zu Hause etwas mehr als an anderen Tagen." Daher wird im Spital darauf geachtet, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Kindern am 24. Dezember möglichst keinen Dienst haben und mit ihren Familien feiern können.
Darauf, dass es den Kindern und den Mitarbeiterinnen sowie Mitarbeitern des Krankenhauses zu Weihnachten den Umständen entsprechend gutgeht, achtet auch Yvonne Poyer. Die Gesundheits- und Krankenpflegerin ist die pflegerische Leiterin der Hämatologie und der Onkologie.
Kleine Packerl für die Kinder
"Weihnachten im Krankenhaus ist für uns Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen etwas Besonderes, weil dann die Menschen im Spital noch enger zusammenrücken", sagt die 37-Jährige. Denn Kinder, die nicht nach Hause können, feiern mit ihren Eltern im Krankenhaus. Die jungen Krebspatienten und -patientinnen bekommen natürlich weiterhin ihre Medikamente: "Gerade Eltern und Kindern, denen es nicht so gutgeht, können die Feiertage aufs Gemüt schlagen."
Allerdings versucht das Team, trotzdem eine festliche Umgebung zu schaffen. "Wir bemühen uns, alles ein wenig gemütlicher und lockerer anzugehen", erklärt Poyer. "Das beginnt schon beim Aufwecken der Kinder, bei dem man noch einmal ein Stück weit anders auf sie eingeht. Außerdem gibt es kleine Packerl für sie und die Station wird festlich geschmückt."
Festliche Stimmung auch auf der Station
Auch im Team selbst wird darauf geachtet, dass Weihnachten kein Tag wie jeder andere ist. "Vor Corona haben wir gemeinsam gefrühstückt", sagt Poyer. "Aber das ist etwas schwieriger geworden. Wir müssen auf der Station noch immer Maske tragen."
Trotzdem bemühe man sich um eine möglichst angenehme Atmosphäre im Team und setze sich eben so nett zusammen. Man habe sich mit der Situation arrangiert. Auch wenn die Krankheiten also keine Pause einlegen: Etwas Besinnung kehrt zu Weihnachten trotzdem im St. Anna Kinderspital ein.
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