Bezirksparlament am Alsergrund
Ein neuer Superblock in der Mariannengasse?
Das Bezirksparlament Alsergrund hat getagt. Dabei wurde ein "Supergrätzl Mariannengasse" beschlossen.
WIEN/ALSERGRUND. Es versprach, eine heiße Sitzung des Alsergrunder Bezirksparlaments zu werden. Das lag vor allem an den Temperaturen. So mancher Bezirksrat kam gehörig ins Schwitzen und musste sich mit einem Fächer oder der Abstimmungskarte Luft zufächeln.
Das mag dazu beigetragen haben, dass sich viele nach etwas Abkühlung sehnten. Denn darum ging es in einem Antrag, den die Grünen, Neos, Damma wos, Gemeinsam Alsergrund und die SPÖ gemeinsam einbrachten.
Dabei ging es um die Errichtung eines "Superblocks Mariannengasse". Konkret soll die Stadt Wien laut dem Antrag "eine umfassende Aufwertung und Verkehrsberuhigung des Bezirksteils rund um den MedUni-Campus Mariannengasse zwischen Alser Straße, Spitalgasse, Lazarettgasse und Hebragasse" prüfen.
Man ist schon viel gewohnt
Grünen-Bezirksrätin Neslihan Turan-Berger lebt in dem Grätzl: "Durch die MedUni-Baustelle gibt es schon jetzt weniger Parkplätze. Man ist einiges gewohnt. Nun sollte man das Gebiet nach der Fertigstellung nicht wieder genau so gestalten wie vorher." Gewünscht wird eine langfristige Reduktion der Anzahl der Parkplätze, die derzeit wegen der Baustelle ohnehin nicht zur Verfügung stehen. Stattdessen soll etwa Raum für Begrünung und Bänke entstehen. Zudem wird Vorrang für Fußgänger und Radfahrer gefordert.
Die SPÖ sieht die Initiative positiv. Laut Bezirksvorsteher-Stellvertreter Christian Sapetschnig haben sich viele Menschen aus dem Grätzl bei ihm und seiner Partei gemeldet. "Wir hätten halt lieber einen Bürgerbeteiligungsprozess gehabt, bevor Entwürfe ausgearbeitet werden", so Sapetschnig.
Dieser soll nun nach der Ausarbeitung von Erstplänen erfolgen. Es soll zuerst also ein Entwurf von den zuständigen Magistraten ausgearbeitet werden. Bezirksrätin Momo Kreutz von Damma Wos sagte dazu: "Derzeit gibt es ein Pilotprojekt im 10. Bezirk, aber dort wurden Fehler gemacht. Im Antrag gibt es daher detaillierte Vorgaben, damit diese nicht wiederholt werden." Oliver Prenn von Neos – vor seiner Wortmeldung warf er sich trotz der Hitze im Saal noch das Sakko über – fand, die Superblocks seien eine "super Idee".
FPÖ gegen Supergrätzl, alle anderen dafür
Kritik wurde im Bezirksparlament keine geäußert. Letztendlich stimmten SPÖ, Grüne, ÖVP, Neos, Damma wos und Gemeinsam Alsergrund für das Projekt. Nur die FPÖ war dagegen.
Wie geht's jetzt weiter? Die Magistratsstellen sollen nun einen Entwurf erstellen. Bis es aber soweit ist, könnte es noch dauern – und der Grund dafür liegt in Favoriten. Kürzlich stellte die BezirksZeitung nämlich eine Anfrage an die zuständige MA 18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung. Dabei ging es um die Planung eines weiteren Supergrätzls im Nachbarbezirk Josefstadt.
Die Antwort: Momentan laufe eine Evaluierung des Pilotprojekts in Favoriten, um die Umsetzung neuer Supergrätzl "möglichst effizient" zu gestalten. "Daher können momentan keine weiteren Supergrätzl-Projekte bearbeitet werden", so die Sprecherin damals. Bis ein Supergrätzl in der Mariannengasse kommt, könnte es also noch dauern.
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