Coffee Pirates: Rebellion gegen große Röstereien
Der selbst geröstete Kaffee der Coffee Pirates wurde bereits zum zweiten Mal von Falstaff ausgezeichnet. Sie tragen den Titel "Bester Kaffee Österreichs".
ALSERGRUND. Specialty Coffee Shops sind in Wien noch selten anzutreffen. Etwa 15 soll es in der Hauptstadt geben. „Da ist Wien im internationalen Vergleich noch etwa rückschrittlich“, sagt Evelyn Priesch von den Coffee Pirates Vienna. Die Szene ist noch klein, macht aber auf sich aufmerksam. Bereits zum zweiten Mal wurde der Coffee Shop beim Alten AKH von Falstaff ausgezeichnet. Alles begann mit einem Raum und einem kleinen Trommelröster. Aber woher kommt die Verbindung zu Piraten?
„Wir wollten eine Art Gegenbewegung zu den großen Röstereien bilden – praktisch Piraten, die Gutes tun“, lacht Priesch. „Mein Partner und ich sind nach Neuseeland und Kolumbien gereist. Kurz darauf haben wir beschlossen, unsere Jobs hinter uns zu lassen und unser Projekt zu starten“, erzählt Priesch. Eigentlich kommen sie beide aus dem Marketing. Das Geschäft mit dem Kaffee haben sie einem Kolumbianer zu verdanken. „Von ihm haben wir die ersten Schritte beim Rösten gelernt und dann folgten viele Jahre 'learning by doing'", so Priesch. Mittlerweile stehen die beiden fest im Kaffeehaus und verkaufen ihre eigenen Röstungen. Das Equipment für die eigenen Barista Experimente gibt es auch in der Spitalgasse. Da bemerkt man aber auch gewisse Trends bei der Zubereitung von Kaffee: Kaffeemühlen, die händisch bedient werden, Glaskaraffen mit Filteraufsätzen und einfache Maschinen, die mit Luftdruck arbeiten, zeigen die Bewegung zurück zum eher aufwendigen Kaffeegenuss. Das Wichtigste dabei bleibt aber die Bohne.
Von der Farm nach Wien
Aus zwölf Ländern kommt der Kaffee nach Wien. „Uns ist ganz wichtig, dass man unseren Kaffee bis zur Farm zurückverfolgen kann“, sagt Priesch. Die Lieblingssorte der Kaffeeliebhaberin kommt aus Afrika. „Aus Äthiopien oder Kenia kommen herrliche Kaffees. Die schmecken richtig fruchtig“, so Priesch. Geröstet wird das Produkt in Wien oder Korneuburg. „Mittlerweile verkaufen wir auch international. Nach Polen, Deutschland und in die Slowakei zum Beispiel.“ Obwohl gelernt, verzichten sie auf Marketing. Da verlässt man sich auf die Mundpropaganda. „Wobei wir auch viele Kaffeetouristen bei uns haben. Die suchen uns dann gezielt im Internet.“ Die Hauptkundschaften machen aber die Studenten aus. Das Kaffeehaus strotzt vor jungen Menschen, Laptops und Büchern.
Auf zur Meisterschaft
Wer sein Glück als Barista probieren will, hat am 12. Mai Gelegenheit dazu. Bei der Aeropress-Meisterschaft kann jeder mitmachen, der will. „Da kann man sich nicht blamieren oder ähnliches. Es geht ja um den Spaß“, sagt Priesch. Die Anmeldung und weitere Infos zu den Coffee Pirates gibt es unter: www.coffeepirates.at
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