Pater Raphael zu Grabe getragen
Pater Raphael Schörghuber ist im 98. Lebensjahr als ältester Benediktiner Österreichs verstorben; den Jugendjahren im Krieg folgte ein erfülltes Priesterleben.
Seinen 95. Geburtstag sowie auch die Gnadenprofess im Jahr 2016 konnte Pater Raphael Schörghuber noch bei guter Gesundheit feiern. Erst seit 2 Monaten sah man die Kräfte des bis dahin erstaunlich rüstigen Seitenstettner Benediktinermönchs schwinden, ehe er am 12. Februar nach kurzem Leiden entschlief. „Sein Sterben war eine einzige Vollendung, ein krönender Abschluss!", so Abt Petrus Pilsinger über den Verstorbenen.
Wolfsbach immer verbunden
Geboren wurde Walter Schörghuber in Wolfsbach, mit dem Fahrrad fuhr er täglich zur Klosterschule nach Seitenstetten, am Akademischen Gymnasium in Linz konnte er die Matura ablegen. Als Pfarrer kehrte er 1985 für 22 Jahre in seine Heimatgemeinde zurück. Die Außenrenovierung der Kirche, der Neubau der Friedhofsmauer wie auch die Orgelrestaurierung waren ihm große Anliegen; neben dem regelmäßigen Besuch von Kranken hat er sich im Besonderen auch der Ministranten angenommen und mit ihnen - auch bei Turnieren - begeistert Fußball gespielt.
Stark geprägt auch vom Krieg
Nach nur drei Wochen Noviziat folgten fünf Jahre in der Deutschen Wehrmacht bei einem Panzer-Nachrichtenregiment, auch in Russland, wo er mehrmals nur knapp dem Tod entging, ehe er unter großen Gefahren 1945 wieder heimatlichen Boden betreten durfte.
Sein Leben als Priester und Schaffner
Als glücklicher Heimkehrer wurde er nach seinem Theologiestudium in Innsbruck und Rom 1950 zum Priester geweiht wurde, worauf Kaplansjahre folgten. 1955 wurde er für 30 Jahre zusätzlich mit der Funktion des Stiftsökonoms betraut; vorausblickend wurden unter ihm etwa 50 Kilometer Forstwege in den Stiftswäldern angelegt. Ab 1957 war er zudem ständiger Sonntagsaushelfer in Ybbsitz und später auch kurzzeitig Pfarrer in Öhling und St. Georgen/Klaus.
Reisefreudiger Pfarrer und stiller Beter
Der tägliche Gottesdienst war Pater Raphael stets ein großes Anliegen, der Dienst am Altar ging ihm über alles. Bei Pfarrwallfahrten brachte der reisefreudige Benediktiner seinen Pfarrangehörigen das christliche Europa näher. Auch das Chorgebet war ihm fast bis zuletzt ein großes Bedürfnis.
Astronomie und Fotografie zählten zu seinen Hobbys, selbst neuen Techniken wie dem Computer war er nicht verschlossen.
Am 19. Februar wurde Pater Raphael Schörghuber nach dem feierlichen Requiem im Beisein vieler Wolfsbacher im Klosterfriedhof beigesetzt.
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